Zech-Neubau in Rüttenscheid: Keine Kompromissmöglichkeit mehr vorhanden? Doch! Volt Essen fordert neuen Dialog statt weiterer Eskalation

Der geplante Neubau eines Bürogebäudes der Zech-Gruppe in unmittelbarer Nähe zur Gruga sorgt weiterhin für Unruhe in Essen-Rüttenscheid. Wie die NRZ am 19. April 2025 berichtete, hat eine Anliegerin, unterstützt von der örtlichen Bürgerinitiative, Klage beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen eingereicht. Damit droht das Bauprojekt in eine langwierige juristische Auseinandersetzung zu münden, die für alle Beteiligten Belastung und Unsicherheit bedeutet.
Volt Essen sagt: Soweit muss es nicht kommen.
Statt auf Konfrontation zu setzen, braucht es jetzt Transparenz, Vermittlung und neue Lösungswege, mit echter Beteiligung der Anwohner:innen, Rücksicht auf das Stadtbild und Rückbindung an stadtentwicklungspolitische Grundsätze.
Was steht zur Debatte?
Der geplante Bürokomplex der Zech-Gruppe wird von vielen Anwohner:innen als zu groß, zu dominant und architektonisch unpassend empfunden, insbesondere in Hinblick auf die direkte Nachbarschaft zur Gruga und die gewachsenen Strukturen Rüttenscheids.
Gleichzeitig verfolgt die Stadt das nachvollziehbare Ziel, ein wirtschaftlich bedeutendes Unternehmen in Essen zu halten und moderne Arbeitsplätze zu schaffen.
Doch die Frage ist: Muss das ausgerechnet an diesem Standort geschehen und zu diesen Bedingungen?
Volt Essen sieht sehr wohl Spielräume für Kompromisse
Die Polarisierung in dieser Debatte hilft niemandem weiter. Stattdessen braucht es ernst gemeinte Alternativen und einen fairen Dialog auf Augenhöhe.
Volt schlägt vor, konkrete alternative Standorte zu prüfen und öffentlich zu diskutieren – darunter:
RWE-Tower samt angrenzender Gebäude und Privatpark
HochTief-Verwaltung am Opernplatz (denkmalgeschützt)
Evonik-Komplex an der Rellinghauser Straße (sofern Evonik in den RWE-Tower zieht)
Gildehofcenter an der Hollestraße
ehemaliges Postbank-Hochhaus am Hauptbahnhof
E.ON-Gebäude an der Bismarckstraße/Kruppstraße
Brachfläche des ehemaligen RWE-Campus an der Huyssenallee
All diese Orte bieten repräsentative, verkehrsgünstige und infrastrukturell gut erschlossene Möglichkeiten, teils sogar mit Potenzial für Neubauten, ohne den Charakter von Stadtvierteln wie Rüttenscheid zu gefährden.
Unser Appell: Vermittlung statt Verhärtung
Volt Essen fordert die Stadtverwaltung auf:
Ein offenes Alternativstandortverfahren zu starten, bei dem konkrete Optionen öffentlich vorgestellt und bewertet werden.
Die Einsetzung eines neutralen Schlichters oder einer überparteilichen Schlichtungsstelle zu prüfen, um die Interessen von Anwohnenden, Unternehmen, Verwaltung und Politik ausgewogen zu moderieren.
Alle Entscheidungsgrundlagen transparent zu machen, insbesondere zur Standortwahl, Flächennutzung und den wirtschaftlichen Erwartungen an das Bauprojekt.
Die langfristige Stadtentwicklung in den Fokus zu rücken: Wie wollen wir künftig mit wachsendem Bedarf an Gewerbeflächen umgehen, ohne Grünräume, Wohnqualität und soziale Akzeptanz zu gefährden?
Ein fairer Kompromiss ist möglich, wenn er gewollt ist
Für Volt steht fest: Der Konflikt um den Zech-Neubau ist kein Entweder-Oder, sondern eine Einladung, neue Formen des Dialogs zu entwickeln. Stadtentwicklung braucht Akzeptanz, nicht nur Baugenehmigungen.
Wir glauben an kluge Lösungen, die wirtschaftliches Wachstum mit dem Schutz gewachsener Quartiere und den Bedürfnissen der Menschen vor Ort verbinden.
Volt Essen – Verantwortung für eine ausgewogene Stadtentwicklung
Unsere Stadt braucht Investitionen, aber nicht um jeden Preis. Wir stehen für ein Essen, in dem wirtschaftliche Interessen, Lebensqualität und Bürgerbeteiligung gleichwertig berücksichtigt werden.