Programm von Volt Köln / Kommunalwahlprogramm 2025

2.3. Aktives Köln

In einer lebenswerten Stadt sind eine vielfältige Kulturlandschaft, Sport und Bewegung essenziell für das Wohlbefinden, die Bildung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Sport und Kultur verbinden Menschen, weiten den Blick auch über Landesgrenzen hinaus und schaffen ein stärkeres Bewusstsein dafür, was wir alles gemeinsam erreichen können.

Ein aktives Köln zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Angebote zugänglich gestaltet sind, verschiedene Zielgruppen ansprechen und gerecht über das Stadtgebiet verteilt sind.

Vielfältiges Kulturleben für Weltoffenheit

Kultur ist die Grundlage einer lebendigen und vielfältigen Gesellschaft. Sie prägt unsere Identität, stärkt den sozialen Zusammenhalt und schafft Räume für Kreativität und Dialog. Kunst und Kultur sind außerdem ein Bollwerk der Demokratie. Eine starke Kulturpolitik zeichnet sich durch einen niederschwelligen Zugang aus, der alle Bevölkerungsgruppen einschließt, und fördert somit Bildung und Teilhabe aller für eine pluralistische und gerechtere Gesellschaft.

Nachdem der Kulturhaushalt für die Freie Szene seit 2021 jährlich um über 1 Mio. € angewachsen ist, war auch die Freie Szene von Kürzungen für den Haushalt 2025/2026 betroffen und sieht sich mit großen Zukunftssorgen konfrontiert.

Kultur krisensicher machen – Kulturentwicklungsplanung zukunftssicher weiterentwickeln:

  • Überarbeitung des städtischen Kulturentwicklungsplans (KEP) gemeinsam mit Kulturschaffenden, Bürger*innen und Fachleuten
  • Entwicklung einer langfristigen Förderstrategie, die Freie Szene und Institutionen gleichermaßen berücksichtigt und nicht bei jeder Haushaltsaufstellung neu verhandelt werden muss
  • Verankerung von Kultur als Pflichtaufgabe im kommunalen Selbstverständnis – mit verlässlicher Finanzierung auch in Krisenzeiten
  • Transparente und einfache Gestaltung von Förderprozessen, damit mehr Zeit für künstlerisches Schaffen bleibt

Raum für Kultur – fair, vielfältig, bezahlbar:

  • Kulturelle Nutzungen bei Stadtentwicklung, Bauleitplanung und Zwischennutzungen systematisch mitdenken
  • Leerstehende Immobilien temporär für kulturelle Zwecke öffnen – unbürokratisch und flexibel
  • Köln ein Zentraldepot ermöglichen, damit Ausstellungsflächen genutzt und Lagerungskosten gesenkt werden können
  • Schaffung von Kulturflächen, auf denen ganztägig und unbürokratisch Veranstaltungen stattfinden können

Nachhaltige Kulturpolitik – ökologisch, sozial, innovativ:

  • Einrichtung einer städtischen Beratungsstelle „Grüne Kultur Köln“, die Kultureinrichtungen, Festivals und Einzelkünstler*innen bei der ökologischen Transformation begleitet
  • Gezielte Förderung von besonders nachhaltigen Kulturprojekten, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele verbinden
  • Verstetigung des Materialkarussells aus dem Kulturentwicklungsplan, um Wiederverwendung von Materialien zu stärken (z. B. „NochmalNeu! aus dem un:box cologne“-Projekt)
  • Klimaschutzmaßnahmen (z. B. Energiesanierung von Theatern oder CO₂-arme Mobilitätskonzepte) aktiv in Kulturförderung und Investitionsplanung integrieren
  • Entwicklung einer Entsorgungsstrategie für städtische Sammlungen, um Redundanzen zu vermeiden und Ressourcen zu bündeln
  • Zusammenschluss der vielfältigen Kölner Festivallandschaft zu einer Festival-AG, um Synergien zu nutzen

Kultur für alle – Teilhabe ermöglichen, Barrieren abbauen:

  • Kulturelle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen systematisch fördern (z. B. „Under 25 Culture Board“) und neue Beteiligungsformate speziell für junge Menschen schaffen
  • Kulturelle Bildung in Kooperation mit Schulen, Jugendkunstschulen und freien Trägern stärken, insbesondere in Stadtteilen mit wenigen Angeboten
  • Entwicklung und Unterstützung von Kulturformaten für ältere Menschen (z. B. „Kulturelle Bildung im Alter“-Fond) für mehr Lebensqualität und intergenerationellen Austausch
  • Ausbau hybrider Formate, um auch digital Teilhabe zu ermöglichen (z. B. virtuelle Führungen, Streaming-Angebote, barrierefreie Online-Inhalte)
  • Gezielte Stärkung kultureller Infrastruktur und Dritter Orte außerhalb der Innenstadt – in Veedeln, Bibliotheken, Bürger*innenhäusern und öffentlichen Räumen
  • Köln endlich seinen Kammermusiksaal bekommen lassen, um kleinen Ensembles, Jazz-Formationen und experimenteller Musik eine angemessene Bühne zu bieten
  • Weiterentwicklung der Oper Köln zur „Open Opera“: Konzept entwickeln, die Oper für die gesamte Stadtgesellschaft zu öffnen, durch vielfältige Veranstaltungen und Kooperationen
  • Strategische Förderung des Tanzes in Köln als eigenständige, publikumsnahe Kunstform – eigenständige Budgets, Räume und Sichtbarkeit, insbesondere für Urban Dance und Popkultur

Sport und Bewegung

Sport spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit, das gesellschaftliche Zusammenleben und die individuelle Entwicklung. Volt setzt dafür ein, das gesellschaftliche und soziale Potenzial des Sports auszuschöpfen: Vermittlung von Werten wie Teamgeist, Fairplay und Offenheit, Förderung der Gesundheit und sozialer Teilhabe. Eine umfassende Sportstrategie verbindet nachhaltige Gesundheitsförderung, soziale Integration sowie die Unterstützung von sportlichem Ehrgeiz und berücksichtigt hierbei die Vielfalt der Kölner Sportlandschaft.

Verbindung von Schule und Vereinen: In Köln stehen wir vor einer Herausforderung: Viele Schüler*innen sind zu wenig sportlich aktiv, Sportvereine kämpfen mit Nachwuchsmangel, und sportliche Talente bleiben oft unentdeckt. Um diesen Mängeln entgegenzutreten, haben wir in der letzten Wahlperiode das Pilotprojekt „Sportvorbilder“ auf den Weg gebracht. Diesen Weg wollen wir weiter forcieren. Hierfür wollen wir in Zusammenarbeit mit dem organisierten Sport Schulen und Kölner Vereine zusammenbringen. Sportangebote sollen direkt in den Schulalltag eingebunden und durch Schulkinderbetreuung an Vereinsstandorten ergänzt werden.

Schwimmsicherheit: Durch Einführung von Übungsleiterschein-Kursen an Schulen erhöhen wir die Anzahl möglicher Schwimmkurse und folglich die Schwimmsicherheit von Kindern.

Sport im Ganztag: Zur Einbindung von Vereinen in den Offenen Ganztag setzen wir uns dafür ein, Vereine in Planungen (insbesondere im Kontext des Rechtsanspruchs ab 2026) einzubinden. Dadurch erhöht sich der Bewegungsanteil für Kinder. Durch Integration von Sport im Offenen Ganztag werden soziale, kognitive, motorische und emotionale Fähigkeiten gestärkt, während die etablierte Vereinsstruktur im Wandel unterstützt wird.

Gesundheit und Bewegung fördern: Kostenlose Sport- und Bewegungsangebote (z. B. „Kölle aktiv!“) sollen weiter organisiert werden, um Sport und seine Vorteile allen zugänglich zu machen.

Inklusionssportpark: Köln hat eine lange Tradition im Behindertensport, sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport. Behindertensport stärkt die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Behinderung, fördert ihr Selbstbild sowie soziale Teilhabe und bereichert unsere Gesellschaft. Mit dem Leuchtturmprojekt Inklusionssportpark wollen wir eine vielfältige Sportstätte errichten.

Infrastruktur: Das Sportamt hat mit dem Sportanlagenkataster einen großen Schritt gemacht, den Volt unterstützt. Die systematische Behebung von Mängeln sowie die Herstellung von Barrierefreiheit wollen wir beschleunigen. Bei der Schaffung barrierefreier Trainingsmöglichkeiten sollen auch besondere Bedarfe neurodivergenter Personen berücksichtigt werden.

Unterstützung des organisierten Sports: Der organisierte Sport erbringt eine Vielzahl von Leistungen, die das Gemeinwohl fördern. Volt setzt sich für eine nachhaltige Finanzierung ein, um soziale Projekte und langfristige Planungssicherheit zu ermöglichen.

Gewaltprävention durch Sozialarbeit: Die Kombination von sportlichen Aktivitäten und Sozialarbeit hat sich als effektives Mittel zur Stärkung sozialer Kompetenzen und zur Gewaltprävention erwiesen.

Förderung urbaner Sportkultur: Wir wollen in Köln weiter die urbanen Sportarten wie Skateboarding, Parkour, Bouldern und Urban Cycling fördern.

Best Practice Urbane Sportkultur: Köln

Im Sportpionierpark können auf Freiflächen verschiedene Sportarten betrieben werden. Notwendiges Equipment wie Tischtennisschläger kann dort ausgeliehen werden.

Sportangebote für alle: Bei der Gestaltung und Verortung öffentlicher Sportangebote setzen wir uns dafür ein, dass diese gerecht über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind und Angebote für alle Geschlechter und Altersgruppen bieten.

Sportfeste: Köln bietet eine Vielzahl an Festen, die verbinden, Austausch fördern und Menschen zum Sporttreiben motivieren. Als herausragende Beispiele heben wir das Kindersportfest und den Inklusionstag hervor. Volt setzt sich dafür ein, Sportfeste von besonderem gesellschaftlichem Wert zu erhalten.

Sportliche Großevents: Große Veranstaltungen bieten Potenziale, Menschen zu verbinden, Sport zu fördern und die Stadt zu bereichern. Oft sind sie jedoch mit hohen Kosten verbunden, und nicht jeder Spitzensportverband ist aufgrund von Skandalen uneingeschränkt unterstützenswert. Für Volt gilt: Wenn der gesellschaftliche Mehrwert (soziale, ökologische und ökonomische Faktoren) positiv bewertet wird, unterstützen wir die Austragung. Bei Olympia gehört ein Bürger*innenentscheid dazu. Zudem setzt Volt sich dafür ein, dass Köln weiterhin Austragungsort des Fußball-Pokalfinales der Frauen bleibt.

eSports

Köln als Vorreiterin für die digitale Zukunft

eSports ist mehr als nur ein wachsender Trend – es ist ein verbindendes Element in unserer digitalen Gesellschaft und gemeinnützig. In Köln gibt es bereits starke Impulse: Mit dem XPERION, der ESL in Mülheim und der Gamescom hat Köln eine zentrale Rolle in der nationalen und internationalen eSports-Szene auf Augenhöhe mit Paris und Stockholm. Volt sieht noch großes Potenzial, eSports stärker in die Gesellschaft einzubinden und als Brücke zwischen digitaler und analoger Welt zu nutzen.

Wir wollen eSports als soziale Offline-Treffpunkte etablieren, die Menschen aus allen Altersgruppen und Hintergründen zusammenbringen. Dafür braucht es gezielte Investitionen in Infrastruktur: Strom, stabiles Internet, Tische und Stühle – die Grundlagen für Begegnung und gemeinsames Engagement. Gemeinsam mit Jugendämtern und Sportvereinen möchten wir Räume schaffen, die Gaming als Türöffner nutzen, um soziale Kontakte zu fördern und Präventionsthemen wie Sucht anzusprechen.

eSports kann Sportvereine bereichern, indem digitale Kompetenzen in die Vereine gebracht werden, während gleichzeitig sportliche Aktivitäten angeboten werden. Diese Symbiose fördert nicht nur den Vereinssport, sondern verankert eSports als Teil einer ganzheitlichen, digitalen Bildung. Volt will Köln als Vorreiterin für eSports stärken und damit auch die Gaming-Branche als Wirtschaftsgröße in Europa fördern. Wer den digitalen Wandel gestalten will, muss kulturelle und sportliche Grundlagen schaffen, die Menschen anziehen, vernetzen und begeistern.


Die 5+1 Heraus­forderungen

Volt hat 5+1 grundlegende Herausforderungen definiert, die in jedem europäischen Land und in Europa als Ganzes in Angriff genommen werden müssen.

Warum 5 + 1 Herausforderungen?

Die 5 Herausforderungen sind im Grunde für jedes Land die gleichen, aber ihre Umsetzung kann auf nationaler Ebene angepasst werden, um den lokalen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

Die Herausforderung Nr. 1 - unser Vorschlag zur Reform und Stärkung der EU - ist in allen unseren nationalen Programmen identisch.

  • 01

    Ein intelligenter Staat

    Bildung und Digitalisierung sind Schlüsselelemente des 21. Jahrhunderts.

  • 02

    Wirtschaftliche Renaissance

    Eine innovative Wirtschaft ist der Motor für den Fortschritt der Gesellschaft.

  • 03

    Soziale Gleichberechtigung

    Niemand sollte zurückgelassen werden - ungeachtet von Geschlecht, Einkommen, Religion oder Herkunft.

  • 04

    Für globalen Ausgleich

    Europa muss seiner Verantwortung in der Welt zur Sicherung unserer gemeinsamen Zukunft gerecht werden.

  • 05

    Politisch aktive Bürgerschaft

    Die europäischen Bürger*innen müssen dazu in der Lage sein, fundierte politische Entscheidungen zu treffen, selbstständig über Wahlen hinaus Einfluss auf die Politik zu nehmen und ihre demokratischen Rechte auszuüben.

  • +1

    EU Reform

    Wir lieben die EU - das heißt aber nicht, dass es keinen Raum für Verbesserungen gibt.