Der Standort Berlin als Erfolgsfaktor für Start-Ups
Berlin hat sich als eines der führenden Zentren für Start-ups in Europa etabliert. Die Digitalwirtschaft stellt mit 78.000 hochqualifizierten Fachkräften einen enormen Wirtschaftsfaktor für Berlin dar und lockt zahlreiche nationale und internationale Investitionen an.
Schnelles Gründen durch den Abbau von Hürden
Gleichzeitig gibt es weiterhin große Herausforderungen für Berliner Start-ups: Teilweise unkoordinierte Einzelmaßnahmen, die Verteilung von Informationen auf verschiedene Plattformen sowie bürokratische Hemmnisse stellen ein wichtiges Problem dar. Dies ist für viele Gründer*innen und hochqualifizierte Fachkräfte, besonders für Personen ohne ausgeprägte Deutschkenntnisse, ein Erfolgshemmnis.
Mithilfe einer einheitlichen Plattform sollen bürokratische Hürden bei der Gründung und Geschäftstätigkeit in Berlin reduziert werden. Alle Inhalte und die Beratung sollen mindestens auf Deutsch und Englisch verfügbar sein. Gemeinsam mit Berliner Unternehmer*innen soll die Plattform fortwährend weiterentwickelt werden, um sich auf die rasanten Entwicklungen im Digitalsektor anzupassen. Folgende Informationen werden wir strukturiert auf einer Plattform zusammenführen:
Für Unternehmer*innen: Alle notwendigen Informationen und Formulare sind online abrufbar. Alle Termine für Behördengänge sind online buchbar. Außerdem wird ein Servicecenter aufgebaut, das zu allen relevanten Themen schnelle und qualifizierte Hilfestellung bietet.
Fachkräfte aus dem In- und Ausland erhalten in Welcome Desks umfangreiche Informationen, welche Behördengänge notwendig und wie Termine zu buchen sind, sowie Hilfestellung bei allen weiteren Fragestellungen zum „Ankommen” in Berlin, unter anderem für die Vermittlung von Wohnraum und Kinderbetreuung.
Alle Angebote, die zum Ziel haben, die Start-up-Szene in Berlin zu stärken und bei denen öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt werden, werden transparent auf der Plattform gelistet. Dies beinhaltet unter anderem den Businessplan-Wettbewerb Berlin Brandenburg, die Programme der Investitionsbank Berlin, des IBB Business Teams, von Berlin Partner sowie das Berliner Startup Stipendium und die Initiativen der Universitäten und Fachhochschulen.
Zentrale Bewerbung von Jobs, Veranstaltungen oder weiteren Themen für Interessierte (Start-ups, Vermietende, Co-Working-Spaces, Acceleratoren, Investor*innen, Steuerberater*innen, Rechtsanwält*innen etc.).
Berlin als weltoffene Start-up-Metropole mit enger europäischer Anbindung
Berlin soll sich auch in Zukunft als wichtiger Start-up-Hub in Europa behaupten. Die europäische und internationale Dimension ist dabei für Berlin von entscheidender Bedeutung. Das Anwerben von hochqualifizierten Fachkräften für Berliner Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist immer noch sehr komplex und mit hohem Aufwand verbunden. Um Berlin als Ziel für Talente aus der ganzen Welt attraktiver zu machen, ist ein weiterer Abbau von Zugangsbarrieren für internationale Studierende und Forscher*innen an den Berliner Universitäten nötig.
Volt macht sich dafür stark, den Zugang für Berliner Unternehmen und Forschungseinrichtungen, insbesondere für Start-ups und kleine und mittlere Unternehmen (KMUs), zu europäischen Förderprogrammen wie Horizon Europe zentral zu koordinieren und zu unterstützen (siehe Senatsverwaltung Digitalisierung). Die mit der Bewerbung um Fördermittel verbundenen hohen bürokratischen Hürden und der immense zeitliche Aufwand, der vor allem für kleinere Betriebe und Forschungsteams oft nicht praktikabel ist, soll durch zentrale Anlaufstationen und eine koordinierte Vertretung in Brüssel erleichtert werden. Zur besseren Einbindung von Berliner Start-ups in europaweite Initiativen wird sich Volt auch im Rahmen des Digital Europe Programme in Berlin für den weiteren Aufbau von Digital Innovation Hubs einsetzen. Dabei legen wir einen besonderen Fokus auf die juristische Betreuung von Start-ups bei der Umsetzung von komplexen europäischen Gesetzen, wie z. B. der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Zur vereinfachten Rekrutierung von hochqualifizierten Fachkräften setzt sich Volt auf der europäischen und der Bundesebene für eine stärkere Nutzung der Bluecard[3] ein. Ihre Bindung an formale Qualifikationen soll gelockert und stattdessen an die Vermittlung von Arbeitsplätzen in Mangelberufen gekoppelt werden. Für diese Fachkräfte sollte es darüber hinaus möglich sein, problemlos innerhalb einer Firma in ein anderes europäisches Land zu wechseln, was heute noch mit sehr hohem Aufwand verbunden ist.
Berlin soll zudem seine Attraktivität für internationale Forschende und Studierende weiter verbessern. Die Zahl der englischsprachigen Programme soll weiter ausgebaut werden. Engere Betreuung, Abbau von Bürokratie und Unterstützung bei der Unterkunftssuche sollen intensiviert werden. Darüber hinaus ist es von zentraler Wichtigkeit, den Übergang in den Arbeitsmarkt oder in forschende Tätigkeit nach dem Studienabschluss zu vereinfachen, zum Beispiel durch die unbürokratische Gewährleistung eines Aufenthaltsstatus für Studierende nach dem Studienabschluss.
Unterstützung der Berliner Start-up-Community
Wir werden eine berlinweite hoch- und berufsschulübergreifende Initiative starten, durch die Studierende und Auszubildende aller Fachrichtungen mehr über Unternehmertum als Karrierepfad erfahren. Relevante Informationen zum Thema Gründung sollen hier vermittelt werden. Ein besonderes Augenmerk legen wir hierbei auf frühe Bildung und Ermutigung von Mädchen und Frauen; Berliner Unternehmer*innen und praxisnahe Expert*innen sollen hierfür gewonnen werden.
Auch öffentliche Beschaffungsprozesse spielen für die Stärkung des Start-up-Standorts Berlin eine wichtige Rolle:
Im Rahmen des bestehenden GründungsBONUS sollen verstärkt Anreize für junge und innovative Firmen geschaffen werden, die Lösungen für die Verwaltung entwickeln und somit den langfristigen Wettbewerb zwischen den Anbieter*innen von Verwaltungssoftware erhöhen. So sollen auch bisherige Monopol- und Oligopolstrukturen reduziert werden.
Bei der Vergabe von Aufträgen sollen grundsätzlich verstärkt die innovativen Dienstleistungen von Start-ups in den Vergabeverfahren berücksichtigt und entsprechende hohe Hürden abgebaut werden.
Weiterhin setzen wir uns dafür ein, dass soziale, gesellschaftliche und ökologische Kriterien für in Berlin ansässige Unternehmen definiert werden. Unternehmen, die Programme der Wirtschaftsförderung in Anspruch nehmen, sollen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Standorts Berlin leisten. Der Katalog soll flexibel genug gestaltet werden, um nach Möglichkeit Synergien mit dem Unternehmenszweck zu ermöglichen.