Praktikum bei der Volt-Fraktion: Meine Erfahrungen
Autorin: Matilda Bootz
Matilda (15) hat im Dezember 2024 ein zweiwöchiges Praktikum bei uns in der Volt-Fraktion gemacht. Hier schildert sie, wie sie dazu kam und was sie erlebt und gelernt hat.
Warum Volt?
Politik und Wirtschaft waren schon immer meine Lieblingsfächer. Trotzdem habe ich bei Politik zuerst an Berlin, den Bundestag oder die EU gedacht – nicht an Kommunalpolitik. Auf Stadtebene kann man ja sowieso nicht so viel erreichen, dachte ich. Große Themen wie die Klimakrise oder das Bahnsystem werden schließlich auf Bundes- oder EU-Ebene entschieden. Aber ich habe schnell gemerkt, wie viel Einfluss Kommunalpolitik auf unseren Alltag hat. Dinge wie der Ausbau von Straßenbahnlinien, die Gestaltung öffentlicher Plätze oder die Ausstattung von Schulen werden direkt vor Ort entschieden. Das ist viel greifbarer, als ich dachte.
Der Weg zu Volt
Mein erster Gedanke, mich bei Volt zu bewerben, war ziemlich klischeehaft: Ich interessiere mich für Politik, und meine Werte passen am besten zu Volt. Ich wusste nicht viel über ihre Arbeit in Darmstadt, aber nach einem kurzen Blick auf die Website war ich überzeugt: Hier will ich mein Praktikum machen. Volt setzt sich für Klimaschutz und Bildung ein, aber sie sind auch pro-europäisch, für soziale Gerechtigkeit und politisch aktive Bürger*innen, alles Punkte, die mich ansprechen.
Einblick in den Alltag
Meistens war ich um 10 oder halb 11 im Büro, manchmal auch später, wenn abends Veranstaltungen anstanden. Viel Zeit verbrachte ich mit meinem Artikel über das Jugendparlament, aber es ging auch zu verschiedenen Terminen. Schon am ersten Tag durfte ich abends an einer Fraktionssitzung teilnehmen. Dort habe ich gleich gemerkt, wie der Alltag bei Volt aussieht.
Viele Gespräche drehten sich um Langzeitprojekte – teilweise schwer zu verstehen, wenn man die Hintergründe nicht kennt. Trotzdem gab es immer wieder Momente, bei denen ich dachte: "Oh, davon habe ich schon gehört!"
Highlights meines Praktikums
Klimaschutzbeirat
Der Klimaschutzbeirat war zunächst etwas trocken, da es vor allem um Jahresrückblicke ging. Aber es wurde spannend, als eine Diskussion entstand: Wie bringt man Klimaschutz an Schulen. Ich konnte sogar eigene Beiträge einbringen – ein wirklich tolles Gefühl!
Tag im Dezernat für Digitalisierung und Bildung
Im Dezernat wurde ich direkt ins kalte Wasser geworfen: Gleich am Morgen ging es zu einem großen Meeting. Das war vor allem ein Jahresrückblick, aber super spannend, weil ich Gespräche vor und nach dem Meeting mitbekommen habe. So konnte ich einen Blick hinter die Kulissen werfen. Danach wurde mir erklärt, wie das Dezernat arbeitet, und ich habe entschieden, hier auch mein Schulpraktikum zu absolvieren.
Stadtverordnetenversammlung
Das große Highlight war die Stadtverordnetenversammlung im imposanten Justus-Liebig-Haus. Der Saal hatte hohe Decken, und die Stimmung war unerwartet locker. Menschen gingen aus dem Saal, wenn sie mussten, oder arbeiteten an anderen Projekten, wenn sie gelangweilt waren. Da es eine Weihnachtssitzung war, gab es sogar kostenloses Essen und Getränke. Besonders stolz war ich, als ein Ausschnitt meines Artikels über das Jugendparlament vorgelesen und später von der Bürgermeisterin gelobt wurde. Insgesamt eine super Erfahrung!
Was ich gelernt habe
Ich hätte nie gedacht, dass ich mit so jungen und motivierten Menschen zusammenarbeite. Die Atmosphäre war total entspannt und kreativ. Besonders beeindruckend war, wie viele ehrenamtlich arbeiten – oft neben Job oder Studium. Außerdem habe ich gelernt, dass Fraktionen und Dezernate getrennt arbeiten – zwei Bereiche, die oft miteinander verwechselt werden. Das Dezernat ist die Verwaltungsabteilung der Stadt, zuständig für Aufgaben wie Bildung oder Umwelt. Eine Fraktion ist eine Gruppe von Politiker*innen im Parlament, die Positionen ihrer Partei vertreten.
Mein Fazit
Politik ist nicht nur für alte Leute in Anzügen – es geht darum, echte Veränderungen zu bewirken. Ich habe viele engagierte Menschen kennengelernt, die jeden Tag dafür arbeiten, einen Unterschied zu machen. Persönlich konnte ich meine Kommunikationsfähigkeiten verbessern und einen tollen Einblick in die Kommunalpolitik gewinnen. Wenn du also auch mal Lust hast, Politik hautnah zu erleben, probier es aus – es lohnt sich!
Matilda hat sich während ihres Praktikums auch mit dem geplanten Darmstädter Jugendplenum auseinandergesetzt. Ihren Blogbeitrag dazu findest du hier.