Situation der Gleisunterführung („Tunnel“) Moltkestraße
Ein Leichlinger Bürger hat schriftlich auf die erhebliche Gefährdungssituation an der Gleisunterführung („Tunnel“) Moltkestraße hingewiesen. Adressaten des Schreibens sind unter anderem der amtierende Bürgermeister der Stadt Leichlingen, Frank Steffes sowie alle zur Kommunalwahl antretenden örtlichen Parteien. Im Folgenden unser Statement dazu!

Verkürzte Zusammenfassung des Bürgeranliegens
Gehwege sind mit ca. 0,4 m deutlich zu schmal (Empfehlung mind. 2,0 m). Kinderwagen und Rollstühle können nicht passieren, Fußgänger haben keinen Sicherheitsabstand zum Autoverkehr.
Viele Autofahrer überschreiten massiv die erlaubten 30 km/h und überfahren dabei oft die umspringende Ampel bei Rotlicht. Durch den Kurvenverlauf und fehlende Abstände entsteht akute Gefahr – insbesondere für Kinder und mobilitätseingeschränkte Personen.
Trotz mehrfacher Bürgerhinweise habe die Stadt keine wirksamen Maßnahmen ergriffen oder eine Gefährdungsanalyse durchgeführt.
Herr S. fordert die Durchführung einer unabhängigen Gefährdungsanalyse, Umsetzung konkreter Schutzmaßnahmen sowie verbindliche Rückmeldung mit Zeitplan.
Wir vom Volt City Team Leichlingen unterstützen die Anfrage vollumfänglich. Unser Statement dazu im Folgenden:
Unser Statement
Der Tunnel an der Moltkestraße ist seit Jahren ein Nadelöhr für den Verkehr in Leichlingen. Er ist nur einspurig befahrbar und wird durch eine Ampelschaltung im Wechsel geregelt. Das führt regelmäßig zu langen Wartezeiten und Rückstaus. Für eingeschränkte Personen, Kinder, Fußgängerinnen, Fußgänger und Radfahrende ist die Situation besonders unbefriedigend: Die vorhandenen Gehwege sind viel zu schmal, was die Querung gefährlich macht, insbesondere für Kinder, Rollstuhlfahrende und Menschen, die auf Gehhilfen angewiesen sind.
Auch im Leichlinger Mobilitätskonzept wird der Tunnel ausdrücklich als Problemstelle benannt. Wiederholt haben Bürgerinnen und Bürger sowie die Politik gefordert, hier Abhilfe zu schaffen. Der Ruf nach einem baulichen Ausbau oder einer Verbreiterung des Tunnels ist verständlich, gleichzeitig aber kurz- bis mittelfristig nicht realistisch. Ein solcher Eingriff wäre langwierig, teuer und würde vor allem zusätzlichen Kfz-Verkehr anziehen – das widerspricht dem Ziel, die Innenstadt von übermäßigem Durchgangsverkehr zu entlasten.
Vorschlag: Bedarfsampel
Das Leichlinger Volt Team schlägt deshalb eine kurzfristig umsetzbare, pragmatische Lösung vor: Eine Bedarfsampel für Fuß- und Radverkehr, die den Tunnel bei Grünphasen auch auf der Fahrbahn zur Nutzung freigibt.
Das bedeutet konkret:
Der Tunnel wird weiterhin für den Kfz-Verkehr im Wechsel geregelt.
Wird die Bedarfsampel von Fußgänger:innen oder Radfahrenden angefordert, schalten die Ampeln aus allen Fahrtrichtungen für Autos auf Rot und eine spezielle kleinere Ampel für den Personenverkehr auf Grün.
Für die Dauer der Grünphase können Fuß- und Radverkehr die gesamte Tunnelbreite nutzen.
Die Räumzeiten werden so bemessen, dass auch langsam Gehende, Kinderwagen und Rollstuhlfahrende sicher passieren können.
Durch das Aufstellen von Schikanen wie bspw. Leitpylonen werden Geschwindigkeitsübertretungen effektiv verhindert.
Diese Lösung ist technisch erprobt und entspricht den geltenden Richtlinien für Lichtsignalanlagen. Sie verbessert die Sicherheit sofort, reduziert Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmenden und stärkt die aktive Mobilität.
Zusätzlich möchten wir prüfen lassen, ob die Fahrrichtung der Einbahnstraße Bismarckstraße umgekehrt werden kann. Daraus entstünden aus unserer Sicht folgende Vorteile:
Geringere Komplexität durch Wegfall der dortigen Ampelschaltung
Besserer Verkehrsfluss auf der Moltkestraße
Weniger Anreiz zur Geschwindigkeitsübertretung
Vorteile für die Sicherheit des Schulwegs durch wegfallenden Anreiz, die Bismarckstraße als Abkürzung zur Moltkestraße zu nutzen
Durch "Anlieger frei"-Zusatz könnte die Bismarckstraße komplett verkehrsberuhigt werden
Umsetzung in zwei Stufen
Wir starten mit einer Pilotphase: Der Einsatz einer mobilen Ampelanlage, wie sie auch bei Baustellen üblich ist, hilft uns bei der Durchführung erster Akzeptanztests. Damit können Erfahrungen gesammelt werden sowie Schaltzeiten und Leitsystem optimiert werden.
Nach der Pilotphase startet die Installation einer festen, barrierefreien Bedarfsampel mit akustischen und taktilen Tastern, klarem Leitsystem für Personen mit Einschränkungen und effektiven Maßnahmen zur Entschleunigung und damit zur Optimierung des Verkehrsflusses.
Zusätzlich wollen wir bei Volt Tempo 30 im Zufahrtsbereich, eine ausreichende, an moderne Standards angepasste Tunnelbeleuchtung und Piktogramme zur Kennzeichnung der Geh- und Radroute.
Ausblick
Mit dieser smarten und kostengünstigen Maßnahme wird der Tunnel Moltkestraße kurzfristig sicherer und fairer für alle.
Sie vermeidet teure, langwierige und kontraproduktive Baumaßnahmen und erhöht die Sicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrende.
Volt Leichlingen setzt sich damit für eine pragmatische Lösung ein, die sofort wirkt und langfristig den Weg für eine nachhaltige Stadtentwicklung offen hält.
Ihr habt Fragen, Kritik oder Anregungen? Tretet mit uns in Kontakt, schreibt uns oder trefft uns auf Social Media: https://volt.link/leichlingen-kommunalwahl