Unser Programm für Altona
Unser Programm für Altona
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Liebe Altonaerinnen und Altonaer,
unser Bezirk blickt auf eine lange Geschichte europäischer Einflüsse zurück, die sich bis heute im Stadtbild widerspiegeln. Das offene Tor auf Altonas Wappen kennzeichnet die Offenheit für alle, die vormals in der Stadt und heute in unserem Bezirk eine neue Heimat suchen. So finden heute gut 50.000 Menschen mit europäischem Pass in Altona eine Heimat und gut 100.000 Altonaer*innen haben einen Migrationshintergrund.
Wie kein anderer Bezirk ist Altona durch die Standortnähe zu internationalen Unternehmen wie Airbus europäisch geprägt. Die intensive wirtschaftliche, soziale und kulturelle Vernetzung mit unseren europäischen Nachbar*innen schafft Wertschöpfung, fördert den persönlichen Austausch und bildet gemeinsame Identifikationsmomente. Der alljährliche Höhepunkt dieses Selbstverständnisses zeigt sich bei der Altonale, einem der größten Stadtteil- Festivals Europas. Im gegenseitigen Austausch feiern wir die kulturelle Vielfalt und den Reichtum an internationaler Kunst, Literatur und Musik.
Volt Hamburg möchte diese Identität der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Offenheit weiter stärken und gegen alle Formen der Ausgrenzung verteidigen. Unser liberales, solidarisches und nachhaltiges Wertesystem manifestiert sich in der wahrlich europäischen DNA von Volt Europa: In über 30 Ländern gestalten wir aktiv Politik. Unsere Mandatsträger*innen auf nationaler und lokaler Ebene widmen sich einerseits gesamteuropäischen Herausforderungen wie der Migration oder der wirtschaftlichen, energetischen und umweltpolitischen Transformation, die auf allen Ebenen der Politikgestaltung relevant sind. Zum anderen werden lokal pragmatische Lösungen gesucht, die sich an den bewährten Praktiken anderer europäischer Städte orientieren. Dank unserer europaweiten Vernetzung stehen wir in direktem Kontakt mit Volt-Mitstreiter*innen in Kopenhagen, die wissen, wie eine gute Verkehrsinfrastruktur entsteht oder in Wien, wo gemeinschaftlicher Wohnungsbau für vergleichsweise deutlich niedrigere Mieten sorgt.
Wir freuen uns, hier unsere programmatischen Kernvorstellungen für die Arbeit in der Bezirksversammlung Altona zur Weiterentwicklung unseres Bezirks präsentieren zu können. Wir möchten Verantwortung übernehmen, um die Wohn- und Lebensqualität in den von Wachstum geprägten Stadtteilen weiter zu erhöhen und um Altona als Wirtschafts-, Wissenschafts-, Medizin-, und Kulturstandort zu fördern.
Der hohe Erholungs- und Freizeitwert unserer grünen Oasen soll erhalten bleiben, eine echte Mobilitätswende forciert und Wohnraum vernünftig weiterentwickelt werden. Freizeit-, Kultur- und Sozialeinrichtungen, behördliche Dienstleistungen, Grünflächen für die Naherholung, Einrichtungen der Nahversorgung und der ÖPNV müssen in einer Stadt der kurzen Wege ebenso mitwachsen, wie gesunder, ansprechender und bezahlbarer Wohnraum in verschiedenen Wohnformen.
Die Entwicklung Altonas ist hochspannend. Altona braucht daher engagierte, europäisch und weltoffen geprägte und durchsetzungsstarke Persönlichkeiten, die sich mit einem klaren Bekenntnis für den Stadtteil, den Bezirk und die Menschen einsetzen.
In München, Köln und Frankfurt sind unsere Mandatsträger*innen bereits an den Stadtregierungen unterschiedlicher Farbgebung beteiligt. Es ist jetzt Zeit, dass wir auch in Altona nach den besten kommunalen Ideen und Lösungen in ganz Europa suchen und aktiv die Bezirkspolitik gestalten.
Mit Euch gemeinsam sind wir bereit für die Herausforderung!
Wir freuen uns über Eure Unterstützung dabei!
Unser Altona - Pionier der Mobilitätswende
In unserem wachsenden Bezirk wird ein Großteil der öffentlichen Fläche für die Verkehrsinfrastruktur genutzt. Nutzungskonflikte werden weiter verschärft durch das Konkurrieren unterschiedlicher Verkehrsträger. Nach wie vor ist in unserem hoch verdichteten Bezirk das Auto immer noch Verkehrsträger Nummer eins. Wir wollen den öffentlichen Personennahverkehr so attraktiv gestalten und die Fahrradinfrastruktur so umfangreich ausbauen, dass der Umstieg für immer mehr Altonaer*innen gelingt.
Im Gegensatz zu den anderen antretenden Parteien sind wir davon überzeugt, dass eine echte Verkehrswende deutlich mutigere Schritte erfordert. Unser Konzept beinhaltet daher die Einführung einer City-Maut, deren Einnahmen zweckgebunden in den ÖPNV investiert werden.
Volt setzt sich ein:
Für freie Fahrt für den Radverkehr
Die Etablierung von übergeordneten Fahrradstraßen als Verkehrsachsen oberster Ordnung ist für uns essentiell. Die bezirksübergreifenden Velo-Routen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Die Veloroute 1 nach Rissen und Osdorf soll rasch und konsequent auf allen Abschnitten ausgebaut und weiter fahrradverkehrssicher optimiert werden. Das ins Stocken geratene, aber dringlich benötigte Bezirksroutennetz in Altona soll schnell realisiert werden und die Qualität der bezirklichen Routen regelmäßig geprüft werden. Wir denken, dass fahrradspezifische Infrastrukturprojekte vonnöten sind, wie spezielle Fahrradbrücken, um die Fahrradnutzungsvorteile zu erhöhen. Best Practise Beispiel ist Kopenhagen, wo etwa die “Cykelsslangen” (Fahrradschlange), eine Brücke speziell für Radfahrende, deutliche Verbindungsvorteile schafft.
Um sicheres und komfortables Radfahren zu ermöglichen und somit eine Verkehrswende weg vom Auto quer durch die Gesellschaft zu erreichen, muss das Radnetz in Altona konsequent, aber auch richtig ausgebaut werden. Alle Hauptstraßen – so zum Beispiel beim aktuellen Umbau der Elbchaussee – sollen einen geeigneten Fahrradweg bekommen. So soll lokal geprüft werden, wo auf mehrspurigen Straßen Autofahrstreifen komplett in einen Fahrradstreifen umgewandelt werden können wie schon auf der Königstraße und der Reeperbahn geschehen. Nach Kopenhagener Vorbild sollen Radwege möglichst sowohl vom Straßenverkehr, als auch vom fußläufigen Verkehr baulich getrennt sein (Protected Bike Lanes). In Kopenhagen konnte durch Investitionen der Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege auf 29% erhöht werden.
Wichtiger Bestandteil der Radinfrastruktur sind außerdem Fahrradstellplätze und Fahrradgaragen, in welchen Räder sicher abgestellt werden können. Das ist insbesondere in Hinblick auf die vermehrte Nutzung von teureren E-Bikes und Lastenrädern von Relevanz.
Für Freiraum-Zonen
Altona hat bereits beim Verkehrsversuch mit einer autofreien Zone Pionierarbeit geleistet. Nach der zunächst gescheiterten Einführung konnte im Rahmen von freiRaum Ottensen ein wissenschaftlich begleitetes intensives Beteiligungsverfahren durchgeführt werden, das allen Anwohnenden, Gewerbetreibenden und weiteren Nutzenden ermöglichte, ihre Perspektive in den Planungsprozess einzubringen.
Aus unserer Sicht sind die Gestaltung derlei autoarmer Freiraum-Zonen von äußerst hoher Bedeutung, um die Aufenthaltsqualität im begrenzten öffentlichen Raum zu fördern und schließlich die Möglichkeit für Begegnung zu schaffen. Der sehr begrenzte Autoverkehr eröffnet Planungsräume für übergeordnete Radwege und den im Zentrum verdichteten Fußverkehr und schafft letztlich einen grünen Stadtraum. Erweiterungen und neue Zonen sollten weiterhin lokal unter Beteiligung der Anwohnenden geprüft werden.
Für dicht besiedelte Wohngebiete ist das Prinzip der ‘Superblocks’, wie in Barcelona etabliert und kürzlich auch in Frankfurt auf Initiative von Volt in der regierenden Stadtratskoalition hin beschlossen, eine passende städtebauliche Maßnahme. Motorisierter Durchfahrtsverkehr wird durch Modalfilter, zum Beispiel gegenläufige Einbahnstraßen oder Blumenkästen auf der Straße, weitgehend auf größere Straßen verlegt, während Radfahrende freie Fahrt auf wenig oder gar nicht durch Autos befahrenen Straßen haben.
Wir wollen Altonas Straßen sicherer machen! Volt setzt sich bundesweit für eine Anpassung der StVO ein, sodass Tempo 30 innerstädtisch die Norm ist. Beim Best Practice Brüssel hat die Einführung von Tempo 30 zu 55% weniger Verkehrstoten geführt! Daher fordert Volt, dass Altona bzw. Hamburg der Initiative “Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten” beitritt. Das Bundesumweltamt stellt bei der Einführung von Tempo 30 auf innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen durchweg positive Effekte fest: So sinken Unfallzahlen, Lärmbelastung und Schadstoffemissionen während die Reisezeit kaum verringert wird.
Volt setzt sich hamburgweit für die Einführung einer City-Maut ein mit dem Ziel, das Verkehrsaufkommen in Hamburg nachhaltig um ca. 20% zu senken, wie z.B. in Stockholm und London geschehen. Hierdurch soll eine Preistransparenz der durch den Autoverkehr verursachten Kosten hergestellt werden, die von den Autofahrenden selbst anstatt von allen gezahlt werden sollen. Die Maut soll soziale Aspekte berücksichtigen. Vergünstigungen für Car-Sharing Angebote bzw. E-Mobilität sollen im Lichte der Verkehrswende ebenfalls diskutiert werden. Alle Einnahmen werden direkt in die ÖPNV-Infrastruktur reinvestiert. Es muss weiterhin gewährleistet werden, dass Menschen, die besonders auf das Auto angewiesen sind, wie z.B. mobilitätseingeschränkte Menschen, dies weiterhin nutzen können.
Unser Ziel ist es, eine Stadt zu schaffen, in der sich alle Menschen frei und ohne Einschränkungen bewegen können. Um dies zu erreichen, wollen wir die vorhandenen Fußwege weiter durchgehend barrierefrei ausbauen und zu einem zusammenhängenden Fußverkehrsnetz verbinden, das Umwege für Nutzer*innen vermeidet und sichere Querungen von Straßen und anderen Verkehrswegen schafft.
Sobald sich die Gesamtzahl der Autos in der Stadt verringert, soll der freiwerdende Parkraum umgewidmet werden und Platz machen für Fahrradstraßen, den ÖPNV, Grünanlagen und die Gastronomie.
Für ein attraktives ÖPNV-Netz
Viele Teile des Altonaer Stadtgebiets sind bereits gut an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Wenn der volle Umstieg vom Individual- auf den öffentlichen Personennahverkehr in den wachsenden autoarmen Wohnquartieren gelingen soll, ist jedoch weiterhin eine Taktverdichtung (Stichwort HamburgTakt bis 2030) und ein verbessertes ÖPNV-Netz unabdingbar. Buslinienführungen sollen bedarfsgerecht optimiert werden. In einigen Stadtteilen – z.B. in Lurup und Osdorf – steht nur ein eingeschränktes Angebot zur Verfügung. Diese Lücken gilt es zu schließen.
Wir treten dafür ein, das bestehende S-Bahnnetz im Bezirk weiter auszubauen. Neu entstandene autoarme und weiterhin zu erweiternde Quartiere wie die Neue Mitte brauchen eine eigene S-Bahn Haltestelle. Die neu entstehenden „Quartiere am Volkspark“ sowie Lurup und Osdorf sollen bei der Trassenvariante der S32 rasch angebunden werden.
Beim Ausbau des ÖPNV stehen wir für Innovation und Fortschritt. Angesichts der langwierigen und kostspieligen Ausbauvorhaben von U- und S-Bahn sind wir auch offen für alternative Verkehrsinfrastrukturprojekte, die in unserem Bezirk als Pilot getestet werden können. Wir fordern, dass bei den Querverbindungen und Verbindungen in die Randbezirke, etwa entlang der aktuellen Buslinie 3, auch andere Lösungen in Erwägung gezogen und ernsthaft geprüft werden.
Der vom Eisenbahnbundesamt genehmigte und im Bau befindliche Umzug des Fern- und Regionalbahnhofs Altona zum Diebsteich soll nun am alten wie neuen Standort als Chance der Stadtentwicklung genutzt werden. Der neue S-Bahn Hub Altona sollte auch als Busverkehrsknotenpunkt modernisiert, das Bahnhofsgebäude für Einkaufs- und Begegnungsmöglichkeiten saniert werden. Am Diebsteich ist darauf zu achten, dass durch die neue Erschließung des Quartiers die öffentliche Nutzung der entstehenden Stadträume Vorrang hat. Die neue Konzerthalle und die Gestaltung des „Luna-Parks“ als Sport- und Freizeitflächen bieten dabei viel Potenzial.
Unser Altona - Von Vielfalt geprägt, sozial integriert, wirtschaftlich attraktiv
Menschen öffnen ihre Fenster und Türen, laden ein, anderen im Stadtteil von sich und ihren Besonderheiten zu erzählen, ihre Begabungen zu präsentieren. Die Nachbar*innen sind interessiert, lauschen und sehen gespannt, was sich hinter den Fassaden der Häuser und Menschen verbirgt. “Altona Macht Auf” klingt wie die Vision eines perfekt integrierten und zugleich offenen Quartiers, das von Akzeptanz, sozialem Austausch und Zusammenhalt geprägt ist.
Die Stadtteile Altonas vom Blankeneser Treppenviertel über die Waitzstraße bis hin zur Großen Bergstraße könnten kaum unterschiedlicher sein. Diese Vielfalt ist ein großer Schatz unseres Bezirks und macht ihn gleichermaßen attraktiv zum Wohnen, Arbeiten und um hier die Freizeit zu verbringen. Wir wollen Altona als Bezirk fortentwickeln, in welchem die Qualität in den drei Dimensionen des städtischen Lebens für alle Bewohner*innen zugänglich und auf hohem Niveau ist. Dort, wo das Interesse des Gewerbes im Konflikt mit den Belangen der Anwesenden steht, suchen wir nach Lösungen mit allen Beteiligten.
Es ist unsere Überzeugung, dass der Bezirk in der Verantwortung steht, immer wieder Möglichkeiten durch öffentliche Räume und sportliche oder kulturelle Veranstaltungen zu schaffen, die Begegnungen in der Nachbarschaft zu fördern. Es sind Sportvereine, (Stadtteil-)Kulturzentren oder Veranstaltungen in Bürger- und Jugendhäusern, die ausgrenzenden Haltungen und Parolen am besten vorbeugen. Umso dringlicher zeigt sich diese Notwendigkeit in Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung der wachsenden sozialen Ungleichheiten, die in den Straßen Altonas ebenso präsent sind.
Volt setzt sich ein:
Für ein Maßnahmenpaket der Teilhabe und Zugehörigkeit, das den sozialen Zusammenhalt und das Miteinander im Bezirk stärkt
Um Perspektiven aufzuzeigen, sind Verbesserungen, insbesondere personelle und finanzielle Verstärkung, im Bereich der Straßensozialarbeit und bei Unterstützungsangeboten mit Schutzsuchenden ebenso notwendig wie die Ausweitung der nationalen und internationalen Jugendarbeit. Ehrenamtliche Arbeit in Vereinen und Begegnungsstätten sollte dabei auch durch den Bezirk entsprechende Wertschätzung finden und gefördert werden.
Die gesamte soziale Infrastruktur aller wertvollen Kultur- und Freizeitangebote, Schulen, Sportstätten, Schwimmbäder, Arztpraxen u.v.m. muss im Zuge des anhaltenden Wachstums modern mitwachsen, um die Lebensqualität in Altona beizubehalten und den veränderten Anforderungen gerecht zu werden.
Die Stadtteil- und Quartiersbeiräte sollen als Expert*innengremien gestärkt und bei Entscheidungen berücksichtigt werden! Die Potenziale zur politischen Selbstwirksamkeit im Bezirk sind durch aktuelle Beteiligungsverfahren noch nicht ausgeschöpft, obwohl gerade auf der lokalen Ebene die Möglichkeiten zur unmittelbaren Teilhabe am politischen Gestaltungsprozess am größten sind.
Barrieren für Menschen mit Behinderungen und weniger mobile Menschen im öffentlichen Raum sollen weiter abgebaut werden. Wir freuen uns über die Einsetzung des Beirates von Menschen mit Behinderung. Nun gilt es, dessen Ratschläge umzusetzen, sowohl in Bezug auf die öffentliche Infrastruktur wie auch etwa beim Zugang zu Formularen und Dienstleistungen, die noch nicht durchweg in leichter Sprache erhältlich sind.
Die Anzahl der Wohnungslosen im Bereich des Bahnhofs Altona nimmt nicht zuletzt aufgrund der verschärften Maßnahmen am Hauptbahnhof zu. Der Bezirk sollte die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration auffordern, weitere Hilfsangebote im Umfeld des Bahnhofs zu schaffen, sodass etwa eine medizinische Versorgung gewährleistet werden kann. Darüber hinaus sollten ehrenamtliche Initiativen wie zum Beispiel das ArztMobil Hamburg, der Duschbus GoBanyo oder die mobile Bullysuppenküche so umfassend wie möglich durch den Bezirk in ihrer Tätigkeit unterstützt und gefördert werden. Defensive Architektur, die Wohnungslose daran hindert, sich an bestimmten Orten aufzuhalten, muss im öffentlichen Raum durch den Bezirk verhindert werden.
Bezüglich der angespannten Lage angesichts der schieren Anzahl belasteter Familien und der Personalengpässe beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) soll dringend Abhilfe geschaffen werden. Der Kinderschutz kann nur sichergestellt werden, wenn Fachkräfte kontinuierlich Fälle betreuen und nicht ständiger Überlastung ausgesetzt sind.
Für eine Kulturförderung, die Altonas Kulturvielfalt auf allen Ebenen berücksichtigt
Die altonale als größtes Stadtteil- und Kulturfest im Bezirk Altona soll weiterhin finanziell unterstützt werden, um die erfolgreiche Umsetzung zu sichern. Durch die Organisation des Straßenfestes und der zahlreichen Veranstaltungen in diesem Zeitraum, leistet die altonale einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Austausch und zur Stärkung von lokaler Vielfalt und Akzeptanz im Bezirk.
Die Stadtteilkulturzentren im Haus 3, der GWA St. Pauli, Motte, Lurup und die Bürgerhäuser in Altona Nord und Bornheide sind ideale Begegnungsorte für alle, egal ob neu in die Nachbarschaft gezogen, älter oder mit Sprachbarriere. Die bezirklichen Zuwendungen erachten wir als essentielle Investitionen in wirksame Stadtteilarbeit. Wir plädieren für eine Ausweitung, sodass die Programme auf die Bedarfe in den Stadtteilen angepasst werden können.
Altona glänzt durch Ausstellungs- und Spielstätten mit einem hervorragenden Angebot im künstlerischen Bereich. Neben den größeren Museen und Theatern ist es uns wichtig, auch kleinere Spielstätten und innovative Projekte zu unterstützen, die wenig kontinuierliche Förderpartnerschaften pflegen.
Die Bauarbeiten um die neue Sternbrücke verdeutlichen plastisch, wie traditionsreiche und authentische Clubkultur in Altona Gefahr läuft, verdrängt zu werden. Wir unterstützen nachdrücklich Maßnahmen zum Erhalt von Club- und Kneipenkultur im Bezirk, die identitätsstiftende Orte in ihren Vierteln darstellen.
In unterschiedlichsten funktional umgewidmeten Bauten findet die Kreativwirtschaft in Altona ein zuhause. Sie prägen ihr Umfeld und pflegen mit ihrem integrativen Anspruch die Vielfalt und das Zusammenleben im Stadtteil. Der Erhalt dieser Kreativstätten ist deshalb von höchstem bezirklichem Interesse.
Schließlich muss der Bezirk selbst aktiv Integration fördern, indem er mit Vereinen kooperiert. Die Altonaer Vielfaltswoche ist ein Paradebeispiel dafür, wie an Veranstaltungsorten im ganzen Bezirk Dialog geschaffen und Vorurteilen begegnet werden kann.
Für lebendigen Handel und Gewerbe, für attraktive Arbeit vor Ort
Die Stadtkerne Altonas verfügen über einen besonderen Charakter, der wesentlich geprägt ist durch lokale Einzelhandelszentren. Die vielfältigen inhabergeführten Geschäfte u.a. in der Großen Bergstraße, der Ottenser Hauptstraße, in der Schanze, der Waitzstraße oder im Zentrum von Blankenese formen diesen Charakter und schaffen eine attraktive Nahversorgung. Dieser Charakter soll gestärkt werden. Der Bezirk soll sich für bezahlbare Mieten einsetzen und damit die Verdrängung der zahlreichen inhabergeführten Geschäfte verhindern.
Für das ansässige Handwerk und Kleingewerbe gilt es, vorhandene und bezahlbare Räumlichkeiten zu erhalten und neue zu schaffen. Insbesondere im Zuge der weiteren wohnraumfokussierten Urbanisierung sollen neue Flächen erschlossen werden. Wir unterstützen innerstädtische Gewerbeflächen-Konzepte, die besondere Rücksicht auf die anwachsende Wohnbevölkerung nehmen und Wohnen und Arbeiten in einer Stadt der kurzen Wege klug miteinander verzahnen und ermöglichen. Die Pläne für Handwerkerhöfe und Kleinbetriebe im deutlich verzögerten Holsten-Areal sind ein sehr guter Ansatz und müssen entsprechend umgesetzt werden. Für Gebiete mit Zufahrtsbeschränkungen, wie es für den freiRaum Ottensen angedacht ist, müssen einfache und unbürokratische Lösungen gefunden werden, wie z.B. Handwerksbetriebe trotzdem problemlos ihre Kundschaft erreichen können.
Die Gastronomie in den urbanen Zentren des Bezirks ist auf die von Kund*innen gefragte Außengastronomie angewiesen. Wir plädieren für eine großzügige Genehmigungspraxis auch bei weiteren Außenveranstaltungen, die zu einem vielfältigen Erlebnisprogramm in Altona beitragen. Wochenmärkte stärken nachhaltigen und regionalen Konsum und stellen attraktive Begegnungsorte dar. In den neuen Wohnquartieren ist die Ansiedlung neuer Wochenmärkte zu prüfen und zu unterstützen.
Die im Zuge der pandemischen Transformation veränderten Arbeitsformen verlangen nach Anpassungen auch bei der öffentlichen Infrastruktur. Durch die Ausweitung des Home-Office entsteht der Bedarf nach “Public Offices” im unmittelbaren Wohnumfeld, um möglicher Isolation und Wohnraumenge zu entgegnen und neue Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. Wir befürworten die Ausweitung der Räumlichkeiten durch Cafés und die Ansiedlung weiterer Co-Working Möglichkeiten an attraktiven Standorten des Bezirks.
Die Vielfalt der bestehenden Arbeitsplätze in Altona soll gesichert werden. Die Ansiedlung von wissenschaftsnahen Arbeitsplätzen im Rahmen der geplanten Science City in Nachbarschaft des DESY begrüßen wir ausdrücklich. Um die Ansiedlung weiterer Technologiebetriebe zu fördern, soll die notwendige Infrastruktur im Umfeld in Bahrenfeld und Lurup zügig geschaffen werden. Anwohnenden und Interessierten soll die Möglichkeit gegeben werden, die verschiedenen Institutionen und Betriebe kennenzulernen, sodass die Akzeptanz im Viertel gestärkt wird. Volt setzt sich dafür ein, bei einer Art Tag der offenen Tür, ähnlich der langen Nacht der Industrie, allen Interessierten die verschiedenen Betriebe in der Science City vorzustellen und Einblicke in die Arbeit zu ermöglichen. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, soll sich der Bezirk für eine Kooperation zwischen dem DESY und den Schulen in Altona einsetzen, um frühzeitig über verschiedene Berufe zu informieren und bei Schüler*innen Neugierde und Interesse für dieses Arbeitsfeld zu wecken.
Unser Altona - Sport treiben, Spielen und nachhaltig leben
Unser Altona ist geprägt durch seine grünen Oasen: Vom Grünzug in Altona-Altstadt, dem Altonaer Balkon, dem Jenisch- und dem Volkspark bis hin zum Schnaakenmoor. Die vielen Grünanlagen in den urbanen Quartieren, die häufig durch Spielplätze ergänzt sind, tragen erheblich zur Wohnqualität im Bezirk bei. Im Zuge der weiteren Urbanisierung und Nachverdichtung gilt es, bestehende Grünflächen zu erhalten, nachhaltig zu pflegen und neue Erholungsflächen auszubauen.
Die ausreichende Zahl, die Sauberkeit und Sicherheit von Spielplätzen liegt uns besonders am Herzen. An diesen Orten finden Familien Ausgleich für gegebenenfalls enge Wohnverhältnisse und begegnen ungezwungen ihren Nachbar*innen. Kinder lernen von klein auf, öffentlichen Raum im Quartier als Begegnungsort spielerisch kennen. Selbigen integrativen Charakter haben alle Sportstätten. Auch über Kultur- und Sprachbarrieren hinweg wird gemeinsam Identifikation gestiftet. Sport- und Spielplätze müssen einerseits sorgsam instand gehalten werden, andererseits soll die Zugänglichkeit für alle Anwohnenden bestehen.
Volt setzt sich ein:
Für hinreichende und attraktive Sport- und Spielstätten
Öffentliche Sportgeräte, die als Outdoor-Gyms genutzt werden, erfreuen sich v.a. im Nachgang der Pandemie hoher Beliebtheit. Sie stellen eine ideale Möglichkeit dar, im unmittelbaren Nahraum kostengünstig zum Sporttreiben zu animieren. Wir befürworten den Ausbau weiterer Anlagen in Parks und kleineren Grünanlagen, für die durch Aktivitäten der Stadt (Bsp. “Active City Summer”) geworben werden kann.
Während in einigen Quartieren des Bezirks bereits eine hohe Dichte an Spielplätzen vorhanden ist, ist der Mangel anderenorts deutlich. Zudem unterscheidet sich die Qualität der Anlagen erheblich. Wir plädieren für einen flächendeckenden und hochwertigen Ausbau der Spielplätze.
Auch für ältere Kinder und Jugendliche muss es ausreichend Möglichkeiten geben, sich im öffentlichen Raum zu begegnen und zu betätigen. Bolzplätze, Boulder-Wände, Tischtennisplatten und Basketballkörbe schaffen hier attraktive Angebote. Für ältere Spielende sind Boule-Bahnen eine Attraktion, die an vielen Stellen ausgebaut werden könnten und sollten.
Wir sehen Vorteile im Konzept der Mehrgenerationenparks und inklusive Bewegungsinseln, um das Miteinander in unserer Gesellschaft zwischen den Generationen zu stärken, positive Anreize zum Austausch beziehungsweise zur gemeinsamen Bewegung zu schaffen und dabei auch Menschen mit Behinderung nicht zu exkludieren.
Immer mehr Kinder können nicht schwimmen. Deswegen streben wir einen Ausbau der Schwimmkurse im Bezirk Altona an. Auch sollen Anreizsysteme wie Schnupperschwimmtage gefördert werden. Zudem setzen wir uns für den Erhalt und den Ausbau von Schwimmanlagen ein.
Im Allgemeinen soll der Bereich der geführten Freizeitgestaltung in Gruppen gerade für Kinder gefördert werden, da Angebote wie Kinderturnen einen fundamentalen Bestandteil für die körperliche Entwicklung und zur Weiterentwicklung der sozialen Kompetenz darstellen.
Für unsere grünen Oasen
Den grünen Markenkern unseres Bezirks wollen wir weiter ausgestalten. Mit der Überdeckelung der A7 ergeben sich ab 2028 tolle Möglichkeiten der neuen Grünraumgestaltung, die auch an anderen Stellen der Nachverdichtung unbedingt im Blick gehalten werden soll. Der Rückbau von Straßenräumen und Parkplätzen (etwa auch ersetzt durch Quartiersgaragen) im Zuge der von uns favorisierten Mobilitätswende bietet großflächige Möglichkeiten der Grünraum-Expansion. Neben der Notwendigkeit der Grünräume für die Aufenthaltsqualität der Anwohnenden in der Nachbarschaft betonen wir die absolute Dringlichkeit der grünen Inseln für ein gesundes Stadtklima im Rahmen der fortschreitenden Erwärmung. Hierbei sollen auch unkonventionelle Methoden genutzt werden wie beispielsweise die Begrünung von Wartehäuschen an Bushaltestellen und anderen Dächern, um den Lebensraum für Insekten wie Bienen erhalten zu können.
Bei der Versiegelung von Grünflächen, wie etwa der Kleingärten und der Bahrenfelder Trabrennbahn im Zuge der Erschließung der “Quartiere am Volkspark” müssen entsprechende Ausgleichsflächen geschaffen werden. Es sind moderne Konzepte gefragt, mit denen auf veränderte Anforderungen an ein städtisches Umfeld reagiert wird. Wir werden auch Möglichkeiten zur effektiven Integration von Natur heranziehen und für Umsetzungen kämpfen, die einfach sind. Beispielsweise können öffentliche Grünflächen intensiver und schneller dem Artenreichtum, der Co2- und Wasserspeicherung dienen, wenn Sie nach dem Miyawaki-Prinzip mit Miniwäldern bepflanzt werden.
Grün- und Parkflächen sollen so gestaltet werden, dass sie für alle zugänglich sind und maximale Aufenthaltsqualität bieten, dies beinhaltet u.a. ein beschildertes und barrierefreies Wegenetz in den Parks sowie Bänke und Handläufe an Treppen. Hier sollen die verschiedenen Bedürfnisse der Anwohnenden gleichermaßen berücksichtigt werden, sodass neben Spielplätzen auch Auslaufzonen für Hunde und die Möglichkeit beispielsweise zum gemeinsamen Picknick berücksichtigt werden. An besonders frequentierten Orten sollen Trinkwasserspender und öffentliche Toiletten den Bedarfen angepasst werden. Den Erhalt von Kleingartenparzellen unterstützen wir ausdrücklich, auch im Zuge der Verlagerung der Gärten um den Volkspark herum.
Für lokal nachhaltiges Handeln für Umwelt und Klima
Wir unterstützen das Integrierte Klimaschutzkonzept Altona (IKK) nachdrücklich und erklären unsere Bereitschaft, an der Umsetzung der Planungsvorhaben mitzuwirken.
Durch die zügige Umsetzung der Mobilitätswende weg vom Individual- hin zu einem qualitativ hochwertigen und flächendeckenden Öffentlichen Nahverkehr möchten wir lokal einen Beitrag leisten, den CO2 Ausstoß deutlich zu reduzieren und im Zuge dessen die Luft- und Lärmverschmutzung in der Stadt massiv zu senken. Diese Maßnahme erhöht unsere Lebensqualität deutlich.
Durch Energiegenossenschaften, wie sie in einigen deutschen Kommunen bereits eingerichtet wurden, möchten wir gemeinsam grüne Energie gewinnen. Photovoltaik- sowie auch Windkraftanlagen im Stadtgebiet sind ein wichtiger Baustein der nachhaltigen Energieversorgung. Ausgehend vom Erfolg der Wohnungsbaugenossenschaften möchte Volt Energiegenossenschaften fördern. Durch diese möchten wir die Bürger*innen an der Energiewende beteiligen. Die Genossenschaften sollen, durch die Mitglieder finanziert, an vorteilhaften Orten im urbanen Raum erneuerbare Energieanlagen aufstellen, beispielsweise auf Dächern von Supermärkten oder Sporthallen. Durch die Genossenschaften ist es möglich, ungenutzte Potenziale zu entwickeln und die Bewohner*innen der Stadt bei der Energiewende mitzunehmen.
Auf ähnliche Weise soll, vornehmlich in Neubaugebieten, Wärme erzeugt werden. Das zentrale Aufstellen von Erdkollektoren oder Erdsonden, die Wärmepumpen in einer größeren Zahl von Haushalten versorgen, spart in großem Stil Installations- und Wartungskosten. Im Vergleich zu Luft-Wasser-Wärmepumpen ist der Wirkungsgrad solcher Sole-Wasser-Wärmepumpen im Durchschnitt deutlich höher. Ein gemeinschaftlicher Betrieb macht diese auch erschwinglich.
Unser Altona - für ein bezahlbares Zuhause
Durch das anhaltende Bevölkerungswachstum Altonas, bleibt die Schaffung günstigen Wohnraums eine zentrale Herausforderung der Stadtentwicklung der nächsten Jahre. Neben der Erschließung neuer Areale muss die Wohnungspolitik zunehmend auf verdichtetes, innerstädtisches Wohnen setzen und die vielfältigen Interessen der Bürger*innen besser als bisher miteinander in Einklang bringen.
Wir von Volt sehen im Wandel der veränderten Lebens- und Arbeitswelt – anders als die etablierten Parteien – die große Chance, unseren Stadtteil mit neuen Ideen gemeinsam zu gestalten.
Unsere konkrete Stadtplanung sieht vor, dass wir uns abwenden von der reinen Reaktion auf Anforderungen. Stattdessen bieten wir aktiv Vorschläge und Lösungen an, die zeigen, dass mit modernem Städtebau Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität für alle Altonaer*innen vereinbar sind.
Wir sehen uns nicht nur in der Rolle der Vermittlerin zwischen den gegensätzlichen Interessen von Investor*innen und den vorhandenen Bewohner*innen. Wir werden als gewählte Vertreter*innen der Bürger*innen in Altona, die in ihrem Auftrag arbeitenden Behörden auffordern, neue Planungsvorhaben an gelungenen Beispielen aus Deutschland und aus den europäischen Nachbarländern zu orientieren und die laufenden Verfahren daraufhin zu überprüfen.
Jenseits der herkömmlichen Bürgerbeteiligung möchten wir eine neue ‘Bürger*innenmitarbeit’ anstoßen, indem die Altonaer*innen noch aktiver eingeladen werden, mitzuwirken. Randbedingungen und Einflussgrenzen werden verständlich dargestellt und Ergebnisse werden respektiert. Wir setzen uns auch dafür ein, die Handlungsvorgaben der Behörden zu verändern, wenn diese die gewünschten Kompromisse einschränken oder gar verhindern.
Ein erprobter Weg, den wirtschaftlichen Druck zu reduzieren und die Identifikation der Bewohner*innen und Nutzer*innen zu stärken, ist die Förderung genossenschaftlicher Konzepte. Diese arbeiten nicht gewinnorientiert und können so Mieten unterhalb des Mietenspiegels anbieten.
Weiterhin möchten wir endlich auch die Neugründung sinnvoller fördern, indem wir uns auf städtischer Ebene dafür einsetzen, die bürokratischen Hürden in der Finanzierung zu senken und die Bedingungen realistischer zu gestalten.
Im Bezirk werden wir dafür sorgen, dass die Auflagen zur Umsetzung genossenschaftlicher Nutzung in wirksame Verträge münden.
Wir möchten auch die Nutzung von Grund und Boden im Erbpachtsystem wieder auf die Tagesordnung setzen, denn auch mit diesem Prinzip kann insbesondere auf öffentlichem Grundbesitz günstiger Wohnraum realisiert werden, da neben einer geförderten Pacht keine Tilgung für den Grundstücksanteil anfällt und so das Grundvermögen der Allgemeinheit auch nicht entzogen wird.
Volt setzt sich ein:
Für einen sozial und baulich nachhaltigen Wohnungsbau
Wir möchten der Akzeptanz von Wohnungsbauvorhaben für die weiter steigende Bevölkerung in Altona ein stabiles Fundament geben, indem sowohl kleinräumliche Nachverdichtung als auch größere Quartiersprojekte nach ihrer Gegenwarts- und Zukunftstauglichkeit bewertet werden. Dabei stehen der Ausgleich von Nachteilen für die negativ Betroffenen und die kreative Umnutzung und Ergänzung vorhandener Substanz an erster Stelle.
Bei allen Wohnungsbauprojekten in den Stadteilen Altonas soll auf einen Mix verschiedener Wohnformen geachtet werden, um die Bildung von Monokulturen zu verhindern. Genossenschaftlicher und geförderter Wohnungsbau soll auch an attraktiven Standorten über Quoten gesichert werden. Das Ziel ist, den Charakter der Stadtteile mit ihren vielen Nutzungen zu stärken und zu entwickeln.
Der Bezirk soll sich dafür einsetzen, dass “Housing First” Projekte nach dem Beispiel Finnlands, wo Obdachlosigkeit nahezu abgeschafft werden konnte, umgesetzt werden. Das Planungsvorhaben mit den zur Verfügung gestellten Wohnungen im Trinitatis Quartier ist ein guter Anfang, eine Erhöhung der Wohnungsanzahl (auch an anderen Standorten im Bezirk) ist jedoch notwendig, um dem Problem Wohnungslosigkeit in Altona effektiv begegnen zu können. Wir verstehen Wohnen als Menschenrecht und unterstützen alle Konzepte (#NullBis2030), um Wohnungslosigkeit weiter zu reduzieren
Wir schlagen vor, Wohnraum auch jenseits normierter Wohnformen zu schaffen, beispielsweise durch gezielte Förderung von Konzepten mit mehr gemeinschaftlicher Nutzung (sog. Clusterwohnungen) und möchten darauf hinwirken, dass die Förderbedingungen stark vereinfacht werden. So werden Angebote geschaffen, die Vereinzelung entgegenwirken und damit einen Beitrag zu einem sozialeren Miteinander leisten.
Sanierung, Umnutzung und Erweiterung vorhandener Gebäude sollen vorrangig gefördert werden, da so die im Bauwesen besonders hohen Emissionen als graue Energie im Bestand bleiben und die Veränderungen des Stadtteils organischer sind.
Um den großen Vorteil einer gemischt genutzten Stadt mit vielen Angeboten aufrechtzuerhalten, müssen unter anderem die gewerblich nutzbaren Flächen gegen die Einschränkungen aus den Ansprüchen der Wohnenden verteidigt werden. Hierzu sollen bei laufenden und neuen B-Planverfahren Ausweisungen bevorzugt werden, die einer weiteren funktionalen Trennung der Lebensbereiche entgegenwirken, wie z.B. „urbanes Gebiet“.
Für aktives bezirkliches Handeln
Wir unterstützen, dass der Bezirk darauf hinwirkt, dass der Senat bei zentralen Quartierserschließungsprojekten durch eine Vorkaufsrechtsverordnung Investment-Spekulationen von Immobilienkonzernen unterbindet, vgl. die aktuellen Erfahrungen mit dem Holsten-Areal. Durch den staatlichen Ankauf und öffentlich-private Partnerschaften bei der Erschließung kann eine wesentlich nachhaltigere, weniger risikoreiche und schnellere Erschließung dringend benötigter Wohnquartiere stattfinden. Im Falle des Holsten-Areals sollte sich der Bezirk dafür einsetzen, dass eine Erschließung der 1400 Wohnungen unter Beteiligung der SAGA-Unternehmensgruppe erfolgen kann.
Aufgrund des angespannten Hamburger Wohnungsmarktes sollen die Möglichkeiten von Baugeboten nach § 176 BauGB genutzt werden, um die Besitzer*innen brachliegender Parzellen zur zügigen Bebauung, Verpachtung mit einer angemessenen Laufzeit oder zur Veräußerung an die Stadt zu motivieren und damit die entsprechenden Flächen für die notwendige Wohnbebauung zu erschließen und Spekulationsbrachen zu vermeiden.
Leerstände und funktional zweckentfremdete Wohnungen, die über Plattformen gewerblich vermietet werden, sollen für reguläre Mietverhältnisse genutzt werden. Wir unterstützen Bemühungen, Zweckentfremdungen auch bei leerstehenden Gewerbeflächen zu unterbinden.
Für transparente und durch Beteiligung bestimmte Bezirkspolitik
Bei der Erschließung neuer Quartiere und größerer Nachverdichtungsvorhaben müssen die Bürger*innen während des gesamten Planungsablaufs über verbindlichere Mitwirkungsverfahren eingebunden werden. Ziel ist es, praktische Lösungen als Ausgleich für die Nachteile der Betroffenen zu finden und umzusetzen, sodass die Akzeptanz für die Vorhaben steigt.
Bei Auslobungsverfahren für Wohnungsbau- oder Gewerbeprojekte sollen – im Sinne der kooperativen Demokratie – die Bürger*innen des Stadtteils aktiv eingeladen werden, bei den Entscheidungsprozessen dabei zu sein. Es sollen moderne, bereits erprobte Methoden zur Mitwirkung genutzt werden, um Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. So können die Bürger*innen beispielsweise bei der Formulierung der Aufgabe für die Auslobung eines Architektenwettbewerbs einbezogen werden.
Die öffentliche Debatte in Altona über Fragen der Stadtentwicklung und auch der Umsetzung von markanten Bauvorhaben (Bahnhof Altona, Sternbrücke etc.) soll gefördert werden. Auf diese Weise kann der Entfremdung der Bürger*innen von den Entscheidungsprozessen entgegengewirkt werden und der Entfremdung der Entscheidungsträger*innen von den Vorstellungen der Bürger*innen. Es soll ein Forum entstehen, welches die historisch gewachsenen Bedingungen erklärt, aber auch die Ideen der Bürger*innen aufnimmt und dokumentiert.
Wir schlagen vor, z.B. mit dem Format eines mobilen „Planwagens“ einen Ort zu schaffen, der zur Auseinandersetzung anregt und Information und Austausch ermöglicht. Wir möchten die Behördenmitarbeiter*innen einladen, dort zeitweise sichtbar zu werden. Unserer Überzeugung nach führt ein respektvoller Umgang mit den Belangen der Betroffenen und Nachbar*innen – jenseits der formalen Rechtslage – auch zu mehr Verständnis und weniger Konflikten bei den erforderlichen Kompromissen.
Unser Altona - europäisch denken und gestalten
In einer immer stärker vernetzten Welt ist der Austausch über Grenzen hinweg auch auf kommunaler Ebene immer relevanter. Eine gute Zusammenarbeit in Europa ist aus unserer Sicht unerlässlich: Sei es bei der Förderung städtischer Projekte, beim kulturellen Austausch oder um unseren Betrieben vor Ort einen möglichst guten Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften zu bieten.
Durch den Fokus der lokalen Verwaltung sowie der lokal gewählten Mandatstragenden auf europäische Vernetzung und Austausch möchten wir das europäische Gemeinschaftsgefühl stärken, zu einem besseren Verständnis zwischen den vielfältigen Lebensrealitäten innerhalb der EU beitragen und das Zusammenwachsen über nationale Grenzen hinweg fördern. Ziel ist es, die Integration zwischen Hamburg, anderen europäischen Städten und der EU zu verstärken.
Volt setzt sich ein:
Für erleichtertes Ankommen für EU-Bürger*innen
Das Hamburg Welcome Portal mit dem Welcome Center ist für viele Europäer*innen, die in Hamburg eine neue Heimat suchen, der erste Anlaufpunkt. Wir unterstützen den weiteren inhaltlichen und personellen Ausbau der mehrsprachig zur Verfügung gestellten Informationen und Leistungen, die eine schnelle Integration in die neue Umgebung ermöglichen. Damit unterstützen wir das Recht der EU-Bürger*innen auf Freizügigkeit durch Senkung der Integrationsbarrieren und tragen zur Linderung des Fachkräftemangels bei.
Hamburg ist eine internationale Stadt. Um die Orientierung für nicht Muttersprachler*innen zu erleichtern, sollten an stark frequentierten Orten der Stadt wichtige Beschilderungen und Durchsagen mehrsprachig aufgebaut und mindestens zusätzlich in Englisch verfasst sein.
für die Einrichtung einer oder eines Europabotschafter*in auf Bezirksebene
Wir plädieren für die Wahl einer Vertreter*in der Bezirksversammlung als Europabotschafter*in für den Bezirk. Die Person soll einerseits als Bindeglied zum Europaausschuss der Bürgerschaft fungieren. Andererseits ist sie die zentrale Ansprechperson für alle Europa betreffende Angelegenheiten im Bezirk. Altona soll daher Mitglied des von der Kommission geförderten europäischen Netzwerkes von Lokalpolitiker*innen “Building Europe with Local Councillors” werden. Ziel ist es, EU Themen in einer Partnerschaft zwischen der europäischen und lokalen Regierungsebene zu vermitteln und direkt mit den Altonaer Bürger*innen darüber ins Gespräch zu kommen. Die*der Botschafter*in kann sich außerdem befassen mit der bezirklichen Unterstützung für Austauschprojekte im Rahmen von Städtepartnerschaften oder mit den im Bezirk etablierten schulischen Austauschprogrammen, die auch über Schulgemeinschaften hinaus erfahrbar gemacht werden sollen. Da die*der Europabotschafter*in den europäischen Gedanken somit lokal vertreten soll, wird Volt als genuin europäische Partei gerne eine Kandidatur für das Amt wahrnehmen.
Über Aktionswochen und Workshops soll das Bewusstsein für die historische Bedeutung und die zukünftigen Chancen der Europäischen Union gestärkt werden. Auch bei Veranstaltungen über die Europawoche hinaus soll die Bedeutung der Union für alle im Bezirk Lebende herausgestellt werden. Da wir der festen überzeugung sind, dass die EU positive Auswirkungen auf uns Hamburger*innen hat, sehen wir es als unsere Aufgabe als gewählte Vertreter*innen dazu beizutragen, dass die Vorzüge der EU selbst sichtbarer werden. Dafür halten wir die aktive Kommunikation über die EU innerhalb Hamburgs und Altonas, koordiniert durch die*den bezirkliche*n Europabotschafter*in, für sinnvoll. Diese beinhaltet z.B. die Information über abgerufene Zuschüsse aus der EU für kommunale Unterstützungen, Subventionen und wirtschaftliche Auswirkungen.