Klimasoziale Stadtentwicklung im Holsten-Areal - Senat muss jetzt Verantwortung übernehmen

Hamburg, 25.11.2025 – Volt fordert in einem Antrag gemeinsam mit LINKE, dass der Senat von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machen solle.

25. Nov 2025

Nach dem Verkauf des Holsten-Areals in Altona-Nord durch Carlsberg 2016 wurde das Gebiet in Premium-Lage mehrfach spekulativ weiterverkauft. Fast zehn Jahre später ist der Baubeginn des geplanten Stadtquartiers noch immer nicht realisiert. Im Oktober wurde nun bekannt, dass ein Konsortium aus Quantum Immobilien AG, HanseMerkur Grundvermögen AG in Kooperation mit Hamburger Sparkasse (Haspa) und SAGA einen neuen Anlauf nehmen möchte.

“Das Vertrauen in Altona, besonders in der Nachbarschaft, in die Entwicklung des Kerngebiets von Altona-Nord unter Federführung privater Investoren ist dahin” sagt Patrick Fischer, Co-Vorsitzender der Volt Fraktion Altona und Wahlkreisabgeordneter in Altona-Nord. “Wir brauchen jetzt Sicherheit. Es bietet sich jetzt die Chance für die Stadt, das Areal zu erwerben und entlang selbst gesetzter Ziele sozialer und ökologischer Stadtentwicklung zu bebauen.”

Billebogen, Hafencity oder IBA in den Fischbeker Reethen verdeutlichen, dass gerade größere Stadtentwicklungsprojekte erfolgreich städtisch vollzogen werden können. In Drs. 22-1350 hatte die Volt Fraktion aufgezeigt, wie zukunftsorientierte Stadtentwicklung im Holsten-Areal aussehen kann, die Klimaschutz, sozialen Ausgleich und wirtschaftliche Tragfähigkeit vereint.

“Unsere Kernanliegen sind eine klimaresiliente städtebauliche Struktur, bedarfsgerechte Gemeinschaftsflächen, die im Quartiersverbund dringend benötigt werden und langfristig gesichert bezahlbarer Wohnungsbau” sagt Silke Hubert, Fraktionsmitglied und Sprecherin für Stadtentwicklung. “Das Gebiet ist keine Insel und muss gemeinsam mit den Nachbarschaften gedacht werden, so dass nicht erneut die zentralen Bedarfe des Gemeinwohls an künftige Vorhaben ausgelagert werden.”

Quantum, das gerade für SAGA im Paloma-Viertel auf St. Pauli baut, hat dort im Zuge der Planung öffentliche Flächen gestrichen, die mit Anwohnenden vor Ort bei der ursprünglichen Planung abgestimmt worden waren. Partizipation und Transparenz müssen bei Neuplanungen unbedingt berücksichtigt werden.

Die Einigung der Volksinitiative “Keine Profite mit Boden & Miete“ mit der rot-grünen Bürgerschaftsfraktion zur sozialverträglichen Mietpreisbindung, 100-jährigen Erbbaurechtsverträgen und mindestens 50-jähriger Förderbindung gilt nicht, sollte das Konsortium zum Zuge kommen. Die Sozialverträglichkeit kann nur durch städtischen Erwerb gesichert werden. Daher unterstützt die Volt Fraktion mit dem Antrag die Forderung des Mietervereins Hamburg, Mieter helfen Mietern sowie der ehemaligen Volksinitiative „Keine Profite mit Boden & Miete“ und der Initiative „knallt am dollsten“.