„Einsamkeit ist Weiblich*“ - aktuelles Statement der Kampagne zur Einsamkeit von Volt Hamburg Women*

Einsamkeit ist ein Problem, das im Zuge der Corona-Pandemie anhaltende gesellschaftliche Bedeutung gewinnt. Sie trifft junge Frauen* und Mädchen* auf besondere und eigene Weise. Sie stehen heute unter mehrfachem Druck: Ihnen wird massiv eingeredet, dass sie stark, erfolgreich und dauernd gut sichtbar sein sollen, und gleichzeitig verständnisvoll, mitfühlend, attraktiv und ausgleichend. In den sogenannten sozialen Medien werden diese widersprüchlichen Erwartungen täglich wiederholt und vielfach v

15. Dez 2025

Laut Gleichstellungsbericht der Bundesregierung nutzen 71 % der jungen Frauen* (14–29 Jahre) gegenüber 59 % der jungen Männer* Instagram täglich oder mehrmals pro Woche. Diese intensive Nutzung bleibt nicht ohne Folgen: eine McKinsey-Studie zeigt 2023 auf, dass weibliche* Angehörige der Gen Z bis zu doppelt so oft wie männliche in Bezug auf Körperbild und Selbstvertrauen negative Auswirkungen sozialer Medien beklagen. Das bedeutet: sie sind den Konkurrenzregeln der Social-Media-Industrie durch unrealistische Schönheitsvorgaben und rechnergestützten Vergleichsdruck doppelt so stark ausgesetzt. Diese Wirkungen begünstigen Einsamkeit, Rückzug und ein zerbrechliches Selbstbild.

Volt Hamburg Women* sieht damit Einsamkeit auch als Gleichstellungsthema. Frauen* und weibliche* Jugendliche können ein selbstbestimmtes, verbundenes Leben besser führen, wenn sie digitale und gesellschaftliche Strukturen kritisch und bewusst bedenken und frei von Abhängigkeiten nutzen können.

Deshalb fordern wir:

Erstens: Digitale Bildung mit feministischer Perspektive

Junge Frauen* lernen, dass Social Media ihr Selbstbild angreifen und dass sie mit eigenem Wissen den Rechenvorgaben, den Schönheitsnormen und dem Vergleichsdruck entgegentreten können. Medienkompetenz heißt, sich in digitalen Räumen selbstbewusst und kritisch zu bewegen und sie zu gestalten.

Zweitens: Mentoring- und Peer-Programme für junge Frauen

Wir brauchen Programme, die Mädchen* und junge Frauen* aktiv miteinander vernetzen z.B. durch Mentoring, Frauennetzwerke und konsumfreie Begegnungsräume. Sie können Gemeinschaft, Selbstvertrauen und gegenseitige Unterstützung fördern.

Drittens: Frühzeitige Stärkung eines eigenen selbstbestimmten Rollenbildes

Schon in Kindheit und Jugend müssen vielfältige Lebensentwürfe für beide Geschlechter sichtbar werden. Nur wer früh in Kindergarten und Schule Wertschätzung erfahren kann, und dass Fürsorge, Rücksichtnahme und Zurückhaltung nicht lästige Pflichten sind, sondern Voraussetzungen für ein gegenseitiges Geben und Nehmen sind, wird ein darauf gegründetes selbstbestimmtes und starkes Selbstbild entwickeln. Das gilt für Mädchen und Jungen gleichermaßen und erhöht die Chancen den Einsamkeitsfallen von althergebrachten Rollenbildern zu entkommen.

Echte Nähe entsteht, wenn junge Frauen* sich selbst vertrauen, nicht Filtern, Likes oder Erwartungen anderer.

Volt Hamburg Women* steht für eine Politik, die Gleichstellung, Selbstbestimmung und soziale Verbundenheit zusammenbringen will.

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English Version:

"Loneliness is female*" - current statement of the campaign on loneliness of Volt Hamburg female*

Loneliness is a problem that is gaining ongoing social significance in the wake of the coronavirus pandemic. It affects young women* and girls* in a particular and unique way. They are under multiple pressures today: they are constantly being told that they should be strong, successful and always visible, while at the same time being understanding, compassionate, attractive and balanced. These contradictory expectations are repeated and reinforced many times over every day on social media.

According to the German government's equality report, 71% of young women* (aged 14–29) use Instagram daily or several times a week, compared to 59% of young men*. This intensive use is not without consequences: a McKinsey study shows that in 2023, female members of Gen Z are up to twice as likely as males to complain about the negative effects of social media on their body image and self-confidence. This means that they are twice as exposed to the competitive rules of the social media industry through unrealistic beauty standards and computer-assisted pressure to compare themselves with others. These effects promote loneliness, withdrawal and a fragile self-image.

Volt Hamburg Women* therefore sees loneliness as an equality issue. Women* and female* young people can lead more self-determined, connected lives if they can critically and consciously consider digital and social structures and use them free of dependencies.

That is why we demand:

Firstly: Digital education with a feminist perspective

Young women* learn that social media attacks their self-image and that they can use their own knowledge to counter computing requirements, beauty standards and comparative pressure. Media literacy means moving confidently and critically in digital spaces and shaping them.

Secondly: Mentoring and peer programmes for young women*

We need programmes that actively connect girls* and young women* with each other, e.g. through mentoring, women's networks and non-consumerist meeting places. These can promote community, self-confidence and mutual support.

Thirdly: Early reinforcement of a self-determined role model

Diverse life plans for both genders must be made visible as early as childhood and adolescence. Only those who experience appreciation early on in nursery and school, and learn that caring, consideration and restraint are not tiresome duties but prerequisites for mutual give and take, will develop a self-determined and strong self-image based on this. This applies equally to girls and boys and increases the chances of escaping the loneliness traps of traditional role models.

True closeness arises when young women* trust themselves, not filters, likes or the expectations of others.

Volt Hamburg Women* stands for a policy that aims to bring together equality, self-determination and social attachment.