Die Sternbrücke – ein Opfer mutloser Verkehrspolitik

Der geplante Neubau der Sternbrücke ist das jüngste Beispiel einer Verkehrspolitik, die sich nicht traut, echte Schritte in Richtung Mobilitätswende zu gehen. Statt mutige Entscheidungen für eine nachhaltige und lebenswerte Stadt zu treffen, zementiert der Hamburger Senat mit dem Erhalt der Vierspurigkeit der Stresemannstraße unter der Sternbrücke seine Abhängigkeit vom Kfz-Verkehr – mit gravierenden städtebaulichen und kulturellen Folgen.

28. Jul 2025
Hamburger Sternbrücke

Foto: Stephan Pflug, Initiative Sternbrücke

Hamburg, 28. Juli 2025 – Unter dem Neubau der Sternbrücke soll künftig eine 26 Meter breite Verkehrsfläche verlaufen – mit je zwei Fahrspuren pro Richtung allein für Autos. Dieses überdimensionierte Straßenprofil erzwingt eine Brückenkonstruktion von monumentalem Ausmaß: hoch, wuchtig, stützenfrei – und massiv in ihrer Wirkung auf das umliegende Stadtbild. Clubs, Altbauten und alte Bäume müssen dafür weichen.

Volt Hamburg kritisiert: Diese Planung ist keine Notwendigkeit – sie ist eine politische Entscheidung.

Eine Brücke mit geringerer Spannweite wäre bei einer schmaleren Straßenführung nicht nur technisch einfacher, sondern auch stadtverträglicher umsetzbar. Ein filigranes oder gestütztes Design, ein Erhalt des historischen Bauwerks oder zumindest eine denkmalgerechte Sanierung wären möglich – wenn man sich vom Dogma der vierspurigen Autostraße löste.

Weniger Kfz-Spuren hätten bedeutet:

  • mehr Gestaltungsspielraum für eine leichtere, niedrigere Brückenkonstruktion,

  • mehr Schutz für Altbauten und gewachsene Stadträume,

  • mehr Raum für sichere und attraktive Fuß- und Radwege,

  • mehr Klimaschutz und mehr Lebensqualität.

Eine zukunftsfähige Verkehrspolitik orientiert sich nicht an den Bedürfnissen von gestern, sondern an den Herausforderungen von morgen. Für die Sternbrücke ist es zu spät. Sie ist ein weiteres Opfer mutloser Verkehrspolitik, die falsche Prioritäten setzt.

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Volt Hamburg
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