LGBTQ+ als Hauptthema im Bonner Gespräch mit Kandidaten

Bundestagskandidat Marcel Landsberg stellt sich den Fragen von Bürger*innen rund um die queere Community und sagt: „Europa beginnt direkt vor meiner Haustür!“

5. Feb 2025
Bild: Marcel Landsberg beim Kandidatengespräch in Bonn (Foto: Kim Struckhof, Volt Bonn).

Zwei Dutzend Menschen wollten am Montag wissen, was die Partei Volt zu queeren Themen zu sagen hat. Direktkandidat Marcel Landsberg bezog Stellung und warb für Volt als die Partei, die jede Minderheit unterstützt und gegen jede Form der Diskriminierung eintritt.

„Toleranz muss dort geschaffen werden, wo sie sich bildet. Sie muss nämlich eine Normalität sein, sagt der Königswinterer, der für den Wahlkreis Rhein-Sieg I als Direktkandidat für den Bundestag kandidiert. Damit meint er bereits Kindergärten und Schulen. Deshalb seien Schulbücher, in denen das thematisiert wird, in alle Schulen und auf den Lehrplan. Der Grund: „Manche Lehrer trauen sich nicht, selbst Initiative zu ergreifen, weil sie fürchten, von Eltern angegangen zu werden“, so Landsberg. Dies bestätigte ein Teilnehmer im Bonner Irish Pub Fiddler’s. Er berichtete von seinem Vater, der Lehrer ist, und auf Widerstände seitens Eltern stößt.

Marcel Landsberg zog auch einen Kreis in die Weltpolitik. „Wir brauchen nicht nur eine feministische sondern auch eine queere Außenpolitik. Und wenn in Ungarn queere Menschen benachteiligt werden und Regenbogenarmbinden bei einem Fußballspiel nicht getragen werden dürfen, dann muss die Bundesinnenministerin, die für den Sport zuständig ist, das lautstark anprangern.“ Wer sage, Sport sei nicht politisch, dann ist es ebenso falsch, wie wenn jemand sagt, Karneval sei nicht politisch. Landsberg: „Genau deshalb müssen wir in der Bildung beginnen. Und wenn Kinder angeblich durch die Darstellung von Homosexualität schwul werden, dann müsste ich jetzt Hetero sein, weil ich nur das in der Schule gelernt habe!“

Ein Thema, das einige in der Diskussion umtrieb, war das neue Selbstbestimmungsgesetz. Landsberg: „Viele fragen, ob es nicht wichtigere Themen gebe? Das sind aber die Totschlagfragen der Ablehner. Übrigens betrifft mich das Thema als schwuler Mann auch nicht persönlich. Doch die, die es betrifft, für die ist es wichtig und ein wichtiger Schritt, dass der Staat dies endlich akzeptiert hat.“

Genau für solche Minderheiten aller Art tritt Volt ein und ist dabei nicht ideologisch sondern dogmatisch unterwegs. „Wir sind kompromissbereit und lösungsorientiert. Wir schauen, wo läuft es gut in Europa und fragen uns stetig: was können wir übernehmen? Deshalb beginnt Europa für mich direkt vor der Haustür!“ (kis)

Übrigens: Am morgigen Donnerstag 06.02.2025 findet um 19.30 Uhr erneut ein Kandidierendengespräch statt. Info hier: https://voltdeutschland.org/bonn/veranstaltungen/kandidierendengespraech-kinderbetreuung

Bild: Marcel Landsberg beim Kandidatengespräch in Bonn (Foto: Kim Struckhof, Volt Bonn).