Wie steht Volt zu den Plänen für ein neues Bonner Stadtmuseum?

Antworten auf die Fragen der AG der Bonner Geschichtsvereine zum Stadtmuseum Bonn

Standortentscheidung

Die politische Entscheidung sieht vor, das Stadtmuseum Bonn in einem Anbau des Alten Rathauses in der Rathausgasse zu realisieren. Halten Sie weiterhin an der Standortentscheidung „Rathausgasse“ fest, oder sehen Sie alternative zentrale Standorte, die Sie kurzfristig in die Umsetzung führen wollen?

Wir sagen: Ja, Volt hält den Standort im Zentrum am Alten Rathaus für adäquat. Mit einem attraktiven Stadtmuseum würde die Rathausgasse außerdem sehr aufgewertet. Die Fassade zur Straße sollte entsprechend interessant gestaltet werden, z.B. durch Fassadenbegrünung.

Bis wann werden Sie die Ausführungsplanung für den zukünftigen Standort beauftragen und diesen verbindlich und konsequent weiterverfolgen? 

Wir sagen: Wenn es nach Volt ginge, würden wir diese sofort beauftragen und die verschiedenen architektonischen Entwürfe innerhalb der Stadtgesellschaft zur Diskussion freigeben. 

Sehen Sie über den Verkaufserlös des Viktoriakarrees hinaus weiteren Finanzierungsbedarf für das Projekt? Wenn ja, wann beabsichtigen Sie, diesen in den städtischen Haushalt einzustellen?

Wir sagen: Aufgrund der gegenwärtigen angespannten Finanzlage müssen städtebauliche Förderanträge gestellt werden, mit dem Ziel, ein zukunftsweisendes klimaneutrales Stadtmuseum zu bauen und die gesamte Rathausgasse zu begrünen. In der heißen Jahreszeit entwickelt sich diese baumlose Straße zu einer Hitzeinsel.

Umfängliche Ausstellungsmöglichkeiten

Die Geschichte Bonns und seiner Stadtbezirke – Bonn, Beuel, Bad Godesberg, Hardtberg – erfordert eine vielfältige Präsentation. Dabei ist bedarfsgerechte Ausstellungsfläche auch Grundlage für die Entscheidung des Standortes. Welche Mindestnutzfläche – insbesondere Ausstellungsfläche – halten Sie für erforderlich, um diesem Anspruch gerecht zu werden?

Wir sagen: Wir halten mindestens 1000 m2 für erforderlich.

Setzen Sie sich auf Landes- und Bundesebene für eine dauerhafte Ausstellung zur Geschichte Bonns als Bundeshauptstadt („Bonner Republik“) ein, z. B. analog zur Darstellung in Weimar?

Wir sagen: Ja, allerdings halten wir angesichts der vielfältigen Geschichte Bonns Wechselausstellungen zu bestimmten Themen für unumgänglich. In Weimar wird dies auch so praktiziert. Das Haus der Weimarer Republik ist zudem ein wunderbares Beispiel, wie konstruktiv bürgerschaftliches Engagement wirkt. In Bonn sollten hinsichtlich der “Bonner Republik” Kooperationen mit dem Haus der Geschichte eingegangen werden. Historisch relevante Gebäude wie das Museum König und im alten Bundesviertel müssen einbezogen werden. Die Sammlungen sollten dem breiten Publikum auch online zugänglich gemacht werden, mit z.B. virtuellen Rundgängen im Bundesviertel, mit Film- und Fotodokumentationen historischer Meilensteine und ausgewählter Objekte.

Eröffnung des neuen Standortes

Die Stadtgesellschaft erwartet eine zeitnahe Umsetzung des neuen Stadtmuseums. Bis wann streben Sie die Eröffnung einer neu konzipierten Dauerausstellung des Stadtmuseums am neuen Standort an?

Wir sagen: Mit den Arbeiten an der Umsetzung muss unserer Ansicht nach zügig begonnen werden. 

Welche verbindlichen Realisierungsschritte (z. B. Planung, Ausschreibung, Bau, Ausstellungskonzeption) setzen Sie sich dabei?

Wir sagen: Volt möchte den zügigen Beginn der Ausschreibung für die Umbauarbeiten in der Rathausgasse 7 und Beschlussvorlagen zur Finanzierung. Fördermöglichkeiten Bund/ Land müssen eruiert werden.

Dauerhafte und ausreichende Ausstattung

Für einen professionellen Museumsbetrieb ist eine dauerhafte personelle und finanzielle Ausstattung unerlässlich. Wie wollen Sie sicherstellen, dass das Stadtmuseum über ausreichend wissenschaftliches und museumspädagogisches Personal verfügt?

Wir sagen: Volt ist der Ansicht, dass dies über aktives bürgerschaftliches Engagement und das Einwerben von Bundes- und Landesmitteln durch das Kulturamt sichergestellt werden kann.

Unterstützen Sie eine wöchentliche Öffnungszeit von mindestens 42 Stunden (zum Vergleich: Köln 43,25 Std., Siegburg 43 Std., Aachen 48 Std.)?

Wir sagen: Ja.

Wann beabsichtigen Sie, die Neukonzeption der Dauerausstellung zu beauftragen?

Wir sagen: Zum Beginn der Umbauarbeiten in der Rathausgasse 7 sollte die Neukonzeption entwickelt sein, damit Stadtgeschichte mit den entsprechenden architektonischen Möglichkeiten Hand in Hand intelligent, nachhaltig und zukunftsorientiert dargestellt werden kann.

Erinnerungskultur

Die geplante Gedenkstätte mit NS-Dokumentationszentrum in Endenich ist ein zentraler Baustein der Bonner Erinnerungskultur. Bis wann planen Sie die bauliche und inhaltliche Realisierung des Standorts Endenich? 

Wir sagen: So schnell wie möglich! Jedes Provisorium oder Interim ist für die Bundesstadt gerade in Zeiten wachsenden Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit ein großes Versäumnis. 

Wie wollen Sie sicherstellen, dass der Standort gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar ist und auch für Individualbesucher erschlossen wird?

Wir sagen: Diese Frage muss noch diskutiert werden. Es könnte eine Möglichkeit sein, eine Buslinie einzurichten. Es ist in jedem Fall notwendig, die Gedenkstätte auch mit dem ÖPNV gut anzubinden.

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