Wie steht Volt zu queeren Themen in Bonn?
Antworten auf die Fragen des r(h)einqueer Bonn e.V.
Nennen Sie bitte drei konkrete Gründe, warum queere Menschen in Bonn Ihre Partei wählen sollten.
Wir sagen:
Volt stellt alle Listen alternierend gegendert auf: weiblich oder divers / männlich oder divers (Wer divers ist, entscheidet sich jeweils für eine Liste, das muss nicht immer dieselbe Liste sein.)
Volt gibt queeren Menschen eine Stimme, indem wir die Gleichberechtigung queerer Menschen im Wahlprogramm stehen haben (z.B. setzt sich Volt für die Reform des Abstammungsrechts ein, bekommen zwei Frauen* ein gemeinsames Kind wird die nicht gebärende Partnerin* als Mutter anerkannt, so wie es bei heterosexuellen Paaren die Regel ist.)
Volt kämpft für Sichtbarkeit im öffentlichen Raum: Der Regenbogenzebrastreifen am ZOB entstand auf Initiative von Volt.
Trotz vieler Fortschritte ist aktuell eine gesellschaftliche Gegenbewegung gegen queere Selbstbestimmung und Sichtbarkeit spürbar. Wie positioniert sich Ihre Partei zu dieser Entwicklung? Welche Verantwortung sieht sie auf kommunaler Ebene?
Wir sagen: Die freie Entfaltung der Persönlichkeit, so wie gleiche Rechte in der Lebensgestaltung und das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit sind essenzielle Grundrechte. Der Angriff auf diese Rechte ist eine Gefahr für unsere Demokratie und unsere Mitmenschen, weswegen sich Volt nicht damit zufrieden gibt, dass Gleichberechtigung inzwischen in großen Teilen der Parteienlandschaft (längst nicht in allen) auf dem Papier steht. Ähnlich der Gleichstellungsstelle für Frauen*, brauchen auch queere Menschen Ansprechpersonen, wenn sie z.B. bei der Jobsuche oder der Wohnungssuche benachteiligt werden. Durch Projekte auf kommunaler Ebene, wie die Schaffung geschlechtsneutraler Toiletten, können wir unmittelbar zur Sicherheit queerer Menschen beitragen und uns für die Sichtbarkeit queerer Belange stark machen.
Während andere Parteien die Regenbogenflagge senken, hissen wir sie, wo wir nur können!
In Städten wie Münster wurden in Zusammenarbeit mit der Community, Verwaltung und Zivilgesellschaft LSBTIQ*-Aktionspläne mit konkreten Maßnahmen entwickelt.
a) Wie steht Ihre Partei grundsätzlich zu einem solchen Aktionsplan für Bonn?
b) Wären Sie bereit, aktiv an einem Bonner Aktionsplan mitzuwirken?
Wir sagen: Volt befürwortet ausdrücklich die Entwicklung eines LSBTIQ*-Aktionsplans in Bonn, in enger Zusammenarbeit mit Community, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Selbstverständlich werden wir uns aktiv an der Erarbeitung beteiligen und unsere Erfahrungen aus anderen Städten und europäischen Projekten einbringen.
Nach dem Wegfall des queeren Zentrums am Frankenbad fehlt in Bonn ein sicherer Raum für queere Menschen zum Austausch, zur Beratung und für Veranstaltungen. Setzt sich Ihre Partei für die Schaffung eines neuen queeren Begegnungsorts ein – und wenn ja, in welcher Form (z. B. Finanzierung, Konzeptförderung, Räume)?
Wir sagen: Volt setzt sich für einen sicheren, offenen und dauerhaft gesicherten Begegnungsort für queere Menschen ein. Wir wollen gemeinsam mit der Community ein tragfähiges Modell entwickeln, das Beratung, Austausch und kulturelle Veranstaltungen unter einem Dach vereint. Für queere Jugendliche werden wir weiterhin das GAP finanziell unterstützen.
Wie positioniert sich Ihre Partei zu den folgenden queerpolitischen Schwerpunkten – und welche konkreten Maßnahmen auf kommunaler Ebene halten Sie in Bonn für umsetzbar?
a. Vernetzung queerer Gruppen und Strukturen stärken
Wir sagen: Volt unterstützt die stärkere Vernetzung queerer Organisationen und Strukturen in Bonn. Wir setzen uns dafür ein, bestehende Netzwerke auszubauen und gezielt Fördermittel, auch aus EU-Programmen, zu nutzen, um Kooperation und gemeinsame Projekte zu stärken.
b. Sensibilisierung und Fortbildung von Fachkräften für queere Bedarfe
Wir sagen: Im Rahmen des Nachhaltigkeitshubs Bonn-Rhein-Sieg unterstützen wir gerne, dass zukünftig auch Angebote geschaffen werden, um zum Thema zu sensibilisieren.
c. LSBTIQ-freundliche Gestaltung bestehender kommunaler Strukturen / neue Angebote schaffen
Wir sagen: Wir wollen öffentliche Einrichtungen so gestalten, dass sie für alle sicher und einladend sind, z. B. durch diskriminierungsfreie Sprach- und Bildgestaltung, klare Antidiskriminierungsleitlinien und geschulte Mitarbeitende. Siehe hierzu auch die Antwort zu Frage 3.
d. Erhöhung der Sichtbarkeit queerer Lebensentwürfe in der Stadtgesellschaft
Wir sagen: Volt setzt sich für sichtbare Zeichen queerer Vielfalt ein, wie die Unterstützung des CSDs, den Regenbogenzebrastreifen, Beflaggung mit der Regenbogenfahne an öffentlichen Gebäuden und Förderung des GAP-Jungendzentrums. Wir wollen weitere Projekte fördern, die queere Kunst, Kultur und Geschichte im Stadtbild sichtbar machen. Bonn soll außerdem dem europäischen “Rainbow Cities Network” beitreten.
Plant Ihre Partei konkrete Maßnahmen zur Unterstützung queerer Menschen / der queeren Community in Bonn? Wenn ja, welche?
Wir sagen: Volt wird sich auf kommunaler Ebene weiterhin für Maßnahmen einsetzen, die Sicherheit, Sichtbarkeit und Teilhabe queerer Menschen fördern. Dazu gehören feste Ansprechpersonen in der Verwaltung, die Unterstützung von Community-Events und die aktive Einbindung queerer Perspektiven in städtische Planungen. So haben wir uns unter anderem dafür eingesetzt, dass queere Jugendliche eine Ansprechperson bei der Stadt haben und sofern es zivilgesellschaftliche Initiativen anderer Altersgruppen gibt, die das Ziel haben, die Beratung, den Austausch und kulturelle Veranstaltungen in der queeren Community zu fördern, können wir uns dafür gerne einsetzen, dass die Stadt diese fördert.
In anderen Städten vergleichbarer Größe (z. B. Mannheim) gibt es eine strukturelle Förderung queerer Vereine und Veranstaltungen. In Bonn wurde 2025 erstmals ein Haushaltstitel für die queere Community eingerichtet. Setzt sich Ihre Partei dafür ein, diese Förderung dauerhaft, verlässlich und gegebenenfalls bedarfsgerecht auszubauen? Falls ja, nennen Sie bitte auch eine angestrebte Förderhöhe oder -struktur.
Wir sagen: Volt begrüßt den neuen Haushaltstitel für die queere Community in Bonn und setzt sich dafür ein, dass diese Förderung verlässlich und bedarfsgerecht ausgebaut wird. Die konkrete Höhe sollte in enger Abstimmung mit den Vereinen und auf Grundlage ihrer Bedarfsanalysen festgelegt werden. Unser Ziel ist eine transparente, mehrjährige Förderstruktur, die Planungssicherheit schafft und den wachsenden Anforderungen gerecht wird.
Wer kann das in Bonn umsetzen?