Was sagt Volt zur Mobilität in Bonn?
Antworten auf die Fragen des ADFC Bonn/Rhein-Sieg e.V.
Wie beurteilen Sie die Vorschläge des ADFC Bonn/Rhein-Sieg und des Radentscheides Bonn, in der kommenden Wahlperiode nicht nur bei ohnehin nötigen Bauarbeiten Radwege zu bauen, sondern Baumaßnahmen auf den Ausbau von 10 lückenlosen und sicheren Velorouten in Bonn zu konzentrieren?
Wir sagen: Der Ausbau der 10 Velorouten muss mit hoher Priorität angegangen werden, nicht nur dort, wo zufällig gebaut wird. Dennoch sollten diese Baustellen im Blick behalten werden, um Synergien zu nutzen.
Für wie wichtig halten Sie eine weitere Rheinbrücke für Fußgänger und Radfahrende und welche Schritte werden Sie zur Realisierung dieses Projektes unternehmen?
Wir sagen: Die Fuß-/Radbrücke ist unbedingt erforderlich, allein schon, um Pendlerinnen eine attraktive Radverbindung nach Bonn zu bieten, aber auch als wichtiger Abkürzungsweg für die Bonner Bevölkerung.
Wollen Sie die jetzige Regelung, nach der kein MIV-Durchgangsverkehr über den alten Cityring geführt wird, beibehalten?
Wir sagen: Ganz klar: Ja. Auf dem ZOB ist kein Platz für PKW, wodurch sich die Frage erübrigt. Zudem müsste der Fußverkehr die Fahrbahn häufig queren, was sehr gefährlich wäre.
Unterstützen Sie die Planungen für den Zentralen Omnibusbahnhof mit einer Radverkehrsführung über Maximilianstraße und den Bau einer Parkgarage für Räder?
Wir sagen: Ja, eine vernünftige Garage ist überfällig, da viele Leute aufgrund von Diebstahlgefahr und Vandalismus am Hbf ungern ihr Fahrrad abstellen. Diese kann allerdings nicht so groß ausfallen wie gewünscht, da die für den Fußverkehr wichtige Rampe erhalten werden muss. Die Radverkehrsführung über die Maximilianstraße ist die beste Lösung.
Welche Vorschläge haben Sie für eine sichere Führung insbesondere für Fußgänger und Radfahrende im Bereich Bertha-von-Suttner-Platz bis zum Konrad-Adenauer-Platz?
Wir sagen: Unsere Vorschläge sind, die Bushaltestellen nach vorne verlegen (vor allem in Fahrtrichtung Beuel) und den Radweg zwischen Haltestelle und Fußweg zu führen, sodass der Radweg nicht länger von links und rechts von Fahrzeugen gekreuzt wird und insgesamt von den Autos getrennt ist. Außerdem müssen die taktilen Elemente auf den Fußwegen verbessert werden.
Bevor Fahrradwege auf der Kennedybrücke einspurig werden können, müssen zahlreiche andere Verbesserungen erfolgen, z.B. am Konrad-Adenauer-Platz größere Aufstellflächen für querenden Fuß-/ und Radverkehr sowie die Verlegung der Ladezone vor dem Brückenforum zu Gunsten einer breiteren Radspur.
Unterstützen sie die Forderung des ADFC, begleitend zum Neu- und Ausbau des Tausendfüßlers und dem geplanten Neubau der Nordbrücke einen Radschnellweg zu planen und zu bauen?
Wir sagen: Der Tausendfüßler soll zukünftig nicht mehr Spuren/ Platz für PKW bieten als bisher. Eine Verbreiterung des Baus darf höchstens für den Radverkehr erfolgen.
Welche Vorschläge haben Sie dafür, mehr nach Bonn kommenden Pendlern umweltfreundlichere Alternativen zum Pkw zur Verfügung zu stellen? Wie kann das Angebot des Öffentlichen Verkehrs Ihrer Ansicht nach ausgebaut werden?
Wir sagen: Wir möchten eine verbesserte Kooperation mit dem Rhein-Sieg-Kreis starten, um die Schaffung neuer Park-and-Ride-Parkplätze zu ermöglichen. Zu diesen Angeboten gehören auch gute Fahrrad-Abstellmöglichkeiten und schnelle ÖPNV-Verbindungen von dort zu wichtigen Zielen im Bonner Stadtgebiet und zurück. Fahrradboxen und Leihräder sollten an den Park-and-Ride-Plätzen in ausreichender Zahl vorhanden sein.
Wir wollen zudem möglichst unabhängig vom Autostraßennetz verlaufende Radschnellwege schaffen, um auch für Personen, die mit dem E-Bike aus dem Umland nach Bonn pendeln, eine attraktive Anbindung zu ermöglichen. Die Wege bieten in jeder Richtung genügend Platz zum Überholen für Radfahrende, E-Bikes, E-Scooter usw., die mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs sind. Auch auf den Autobahnbrücken sollten die Radwege für alle Arten von Rädern verbreitert werden.
Wir setzen uns für die Schaffung neuer Schnellbuslinien in die Umgebung, z.B. nach Wachtberg, Grafschaft oder den Kölner Süden, ein. Zusätzlich wollen wir den Ausbau und die Beschleunigung des bestehenden Straßenbahnnetzes in urbanen Bereichen (Westbahn, Bonn–Niederkassel–Köln, Friesdorf) vorantreiben.
Im Bus- und Bahnnetz sollen die Taktraten auf den Hauptrouten und zu den Hauptzeiten so kurz gehalten werden, dass sich die Fahrgäste keine Gedanken über Fahrpläne machen müssen. Busrouten sollen analysiert werden, ob eine Veränderung der Anzahl der Haltestellen und der Routenführung zur schnellen und pünktlichen Reisezeit führt.
Volt unterstützt auch den Bau einer Seilbahn bis Ramersdorf und perspektivisch bis ins Siebengebirge.
Welche Vorschläge haben Sie, um beim Ausbau einer einladenden Radinfrastruktur und der Bereitstellung von sicheren Abstellmöglichkeiten die Planung und die Umsetzung zu beschleunigen?
Wir sagen: Volt möchte vor allem eine frühzeitige Kommunikation mit wichtigen Akteur:innen (u.a. ADFC, Radentscheid, Fuß e.V., VCD, Behindertenverband, SWB, DB, ADAC und Taxiverband), um Hindernisse frühzeitig zu erkennen und Alternativen zu suchen, bevor aufwändige Planungen vorangetrieben werden.
Wie beurteilen Sie den Vorschlag, in der Stadtverwaltung alle für die Mobilitätspolitik relevanten Verwaltungseinheiten in einem Dezernat zusammenzufassen?
Wir sagen: Dies ist zu begrüßen, muss aber beobachtet, evaluiert und ggf. nachgebessert werden.Antworten auf die Fragen des ADFC Bonn/Rhein-Sieg e.V.
Wer kann das in Bonn umsetzen?