Lübecker Wohnungsmarktbericht: 7.900 neue Wohnungen bis 2040 nötig
Lübeck, 22. Mai 2025 – „Solange in Lübeck tausende von Wohnungen fehlen, sollten wir, wo immer sinnvoll und möglich, auf den Abriss von Wohnraum verzichten“, sagt Tim Stüttgen, Bürgerschaftsmitglied in Lübeck. „Solch ein ‚Abriss-Moratorium‘ soll bewirken, dass mit dem Geld, das wir für den Wohnungsbau aufwenden, auch wirklich in vollem Umfang zusätzlicher Wohnraum entsteht. Bestehende Gebäude sollen nicht zuvor abgebrochen werden, um die Neubauten dann auf denselben Grundstücken zu errichten.“

Bevölkerungszuwachs: Zusatzbedarf von 3.100 Wohneinheiten bis 2040
Die Statistikstelle der Hansestadt Lübeck prognostiziert einen Anstieg der Haushalte von 2025 bis zum Jahr 2040. Nach 5 Jahren Stagnation gehen die Statistiker von sinkenden Einwohnerzahlen aus. Die Folge ist ein Zusatzbedarf von etwa 3.100 Wohneinheiten bis 2040.
Möglichst schnell 1.800 Wohneinheiten zusätzlich als ‚Fluktuationsreserve‘
Auf dem Lübecker Wohnungsmarkt gibt es sehr wenig Leerstände. Was allerdings im ersten Moment gut klingt, ist Zeichen für ein nicht zu unterschätzendes Problem: Zum einen werden die Mieten bei Neuvermietungen teuer. Außerdem ziehen Mieter nicht aus ihren Wohnungen aus, selbst wenn sie es gern würden, solange sie keine neue Wohnung haben. Sogenannte ‚Umzugsketten’ brechen beziehungsweise kommen nicht zustande.
Um also wieder mehr Umzüge zu ermöglichen, brauchen wir möglichst bald eine höhere ‚Fluktuationsreserve‘ und deshalb rund 1.800 Wohneinheiten zusätzlich.
Bis hierher müssten in Summe also 4.900 Wohneinheiten gebaut werden. Und das bis 2040, aber eigentlich so schnell wie möglich in den nächsten Jahren. Diese Wohneinheiten müssten auf neuen Flächen errichtet werden. Solche hat die Stadt aber bereits in hinreichender Menge ausgewiesen.
Danach zusätzlich 3.000 Wohneinheiten als Ersatzneubau
Erst jetzt dürfte in bereits vorhandene Wohnbauflächen eingegriffen und auch bestehende Gebäude abgerissen werden, schließlich sieht der ‚Landesentwicklungsplan 2021‘ einen Ersatzneubaubedarf von rund 3.000 Wohneinheiten bis 2040 vor.
Tim Stüttgen ist für die europäische Partei Volt in die Lübecker Bürgerschaft gewählt worden und ist beratendes Mitglied im Hauptausschuss.