Rentenpaket ohne Zukunft – warum Deutschland endlich mehr Mut braucht

Das aktuelle Rentenpaket der Bundesregierung stabilisiert kurzfristig Zahlen, verpasst aber die Chance auf echte Reformen.

30. Dez 2025

Es lindert Symptome, ohne die Ursachen anzugehen und verschiebt zentrale Probleme auf nachfolgende Generationen. Für Volt ist klar: Deutschland braucht ein modernes, gerechtes und vor allem europäisch anschlussfähiges Rentensystem.

Die Kosten dieses Rentenpaketes werden vor allen Dingen der jüngeren Generation aufgebürdet, obwohl diese davon strukturell kaum profitiert,

sagt Luca Loreen Kraft, Bundesvorsitzende Volt Deutschland.

Ohne europäische Lösungen und nachhaltige Finanzierungskonzepte werden notwendige Reformen weiter in die Zukunft verschoben und das Vertrauen in die langfristige Tragfähigkeit des Sozialstaates untergraben.

Das Rentenpaket löst die strukturellen Probleme nicht

Das Rentenpaket ignoriert die demografische Realität: Die Babyboomer gehen in Rente, während immer weniger Erwerbstätige das System tragen. Statt die Finanzierungsbasis zu verbreitern und Produktivität, Fachkräftemangel und Zuwanderung systematisch mitzudenken, setzt die Bundesregierung auf kurzfristige Stabilisierung. Das ist keine Reform, sondern Aufschub.

Dabei bleibt die Grundsicherung im Alter deutlich unter der Armutsgrenze. Zudem werden höhere Rentenansprüche darauf angerechnet. So müssen die meisten, die diese Grundsicherung beziehen, trotzdem weiter in Armut leben.

  • Volt fordert ein nachhaltiges Modell, das Umlage und staatliche kapitalgedeckte Elemente kombiniert, Innovation und Produktivitätsgewinne einbezieht und gezielt Fachkräfte gewinnt – sowohl national als auch europäisch. Eine moderne Rentenpolitik muss langfristig tragfähig sein, nicht nur bis zur nächsten Wahlperiode. 

Das Rentenpaket ignoriert geschlechtsspezifische Ungleichheiten

Frauen tragen ein deutlich höheres Armutsrisiko im Alter. 55-60% der Menschen mit Altersgrundsicherung sind FLINTA*. Die Ursachen dafür sind strukturell: Teilzeit, schlechtere Bezahlung, fehlende Kinderbetreuung, unbezahlte Care-Arbeit und unterbrochene Erwerbsbiografien. Das Rentenpaket blendet diese Realität komplett aus und verstetigt damit die Gender Pension Gap.

Zudem werden Care-Arbeit und Freiwilligendienste, die überproportional von FLINTA* geleistet werden, immer noch unzureichend anerkannt, obwohl sie für unsere Gesellschaft unverzichtbar sind.

  • Volt fordert echte Gleichstellung: Equal Pay, ein Recht auf vollzeitnahe Arbeit, flächendeckende Kinderbetreuung sowie die konsequente Anerkennung von Care-Arbeit und Freiwilligendiensten durch Rentenpunkte. Wer gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, darf im Alter nicht benachteiligt werden. 

Fehlende intergenerationelle Fairness

Die Kosten des Rentenpakets tragen vor allem die Jüngeren – ohne dass ihnen eine verlässliche Perspektive geboten wird. Das untergräbt das Vertrauen in den Sozialstaat und gefährdet seine Akzeptanz. Generationengerechtigkeit heißt, Lasten fair zu verteilen und Chancen von Anfang an zu schaffen.

Junge Menschen brauchen eine Perspektive und die Chance, Vermögen aufzubauen – besonders in einem System, das langfristig von ihnen getragen werden muss.

  • Volt fordert transparente Generationenbilanzen und eine ehrliche Darstellung langfristiger Kosten vor. Ergänzend braucht es einen echten Startvorteil: ein staatlich organisiertes Rentendepot ab Geburt in Höhe von 1.000 Euro, das insbesondere Kindern aus einkommensschwächeren Haushalten den Vermögensaufbau ermöglicht. 

Europa fehlt völlig

Rentenpolitik wird behandelt, als wäre Deutschland eine Insel. Dabei sind Arbeitsmärkte, Mobilität und Fachkräftesicherung längst europäisch verflochten. Ohne portable Rentenansprüche, gemeinsame Standards und eine koordinierte europäische Arbeitsmarktstrategie bleibt jede nationale Reform Stückwerk.

Gleichzeitig bleiben europäische Potenziale wie europaweite Talentpools, die schnellere Anerkennung von Abschlüssen sowie europäische Kapitalfonds zur langfristigen Absicherung der Renten, einfach liegen.

  • Volt fordert eine europäische Perspektive: portable Rentenansprüche innerhalb der EU, gemeinsame Mindeststandards, schnellere Anerkennung von Abschlüssen und optionale europäische Kapitalbausteine. Unser Wohlstand ist europäisch erarbeitet – unsere soziale Sicherung muss es ebenfalls sein.


Volt fordert ein europäisch koordiniertes Rentensystem, das ehrlich, gerecht und zukunftsfähig ist, sowie konsequente Bekämpfung der Gender Pension Gap und Rentenpunkte für Care-Arbeit und Freiwilligendienste. Wir brauchen eine transparente Generationenpolitik mit digitalen, unkomplizierten und europaweit kompatiblem Zugang zu gerechten Rentenleistungen.

Um die Basis dafür zu schaffen, müssen gleiche Chancen im Erwerbsleben, gezielte Fachkräftezuwanderung sowie bessere Arbeitsbedingungen in Pflege, Gesundheit, Bildung und Digitalisierung endlich wirklich umgesetzt werden.

  • Nicht Flickwerk, sondern schnelle und mutige Reformen.

  • Nicht nationaler Tunnelblick, sondern moderne europäische Lösungen.

 Über Volt

Volt ist eine paneuropäische politische Bewegung, die sich für ein vereintes, zukunftsfähiges Europa einsetzt. Mit einer Politik, die auf Innovation, Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit basiert, setzt Volt auf konkrete Lösungen, die auf europäische Best-Practice-Beispiele zurückgreifen und auf nationale Gegebenheiten übertragen werden. Volt tritt für eine moderne, weltoffene Gesellschaft ein, in der die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam und ohne ideologische Blockaden angegangen werden.

Für Interviewanfragen sowie weitere Informationen melden Sie sich gerne bei:

Jörn Erdmann
Presseteam Volt Deutschland
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