Darmstadt wächst – und das ist eine Chance
Wir sehen Potenzial in der Gestaltung einer wachsenden Stadt - einer Großstadt Darmstadt mit jetzt mehr als 170.000 Einwohner:innen: Indem wir Wohnraum fördern, nachhaltige Mobilität und Bürgerbeteiligung ausbauen, schaffen wir ein vielfältiges und lebenswertes Darmstadt. Das Thema Wachstum muss für Darmstadt faktenbasiert und weltoffen behandelt werden.

Darmstadt, 26. Juli 2025 – Das Überschreiten von 170.000 Einwohner:innen markiert einen bedeutenden Meilenstein für unsere Stadt. Volt Darmstadt begrüßt diese Entwicklung als Ausdruck der Attraktivität und Zukunftsfähigkeit unserer Wissenschafts- und Kulturstadt – und warnt davor, den öffentlichen Diskurs über das Wachstum zu emotionalisieren und die gesellschaftliche Vielfalt als Problem darzustellen.
Wachstum ist kein Risiko, sondern eine Verantwortung
Der Zuzug von jungen, qualifizierten Menschen – aus dem In- und Ausland – ist eine Folge der positiven Entwicklung Darmstadts: Hochschulen, innovative Unternehmen, kulturelle Angebote und eine lebenswerte Stadtstruktur ziehen Menschen an. Das ist keine Belastung, sondern eine Ressource – für Wirtschaft, Innovation, soziale Vielfalt und Lebensqualität.
Wachstum stellt uns vor Herausforderungen, im Bereich Wohnen, Mobilität und sozialer Infrastruktur. Aber statt in alte Erzählungen von Überforderung und Konkurrenz um Ressourcen zu verfallen, braucht es eine sachliche, lösungsorientierte Debatte über nachhaltige Stadtentwicklung. “Wir als Heiner:innen freuen uns, dass so viele Menschen hier leben möchten. Dieses Wachstum muss gestaltet, nicht unüberlegt gebremst werden”, sagt Berit Walter, Local Lead von Volt Darmstadt.
Wohnraum schaffen – bezahlbar, ökologisch und sozial gerecht
Volt fordert ein klares Bekenntnis zu sozialem und klimagerechtem Wohnungsbau. Der Hinweis des Oberbürgermeisters auf „kostengünstigere Standards“ ist vage, birgt aber das Risiko, die Qualität und Nachhaltigkeit von Neubauten zu untergraben. Es braucht einen konsequenten Ausbau von gefördertem Wohnraum – auch im Landkreis, der seiner Verantwortung bisher nur unzureichend nachkommt. Potenzial für mehr Wohnraum in Darmstadt bietet z. B. der Messplatz. Er muss zeitnah entwickelt werden, um den Mietmarkt weiter zu entlasten. Volt begrüßt, dass die Koalition dies bereits in die Wege leitet. Ana Lena Herrling, Fraktionsvorsitzende von Volt in Darmstadt, positioniert sich klar: “Bezahlbarer Wohnraum ist kein Selbstzweck – er sichert das Funktionieren der Stadt. Denn ohne Pflegekräfte, Busfahrer:innen oder Erzieher:innen verliert Darmstadt seine soziale Stabilität. Wohnraum ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für eine lebenswerte Stadt für alle.”
Mobilität als Schlüssel für Zusammenhalt
Die Entwicklung neuer Stadtviertel und Wohngebiete muss zwingend mit einem Ausbau der Mobilität verbunden werden. Volt kritisiert die Blockadehaltung des Landkreises, insbesondere beim Rückzug aus der STRADADI und der Ablehnung neuer Straßenbahnlinien trotz hoher Förderquoten. Wer dem Zuzug ins Umland das Wort redet, muss auch für klimafreundliche und leistungsfähige Pendelverbindungen sorgen – sonst drohen Verkehrschaos und soziale Spaltung.
Vielfalt ist Stärke, nicht Problem
Volt warnt vor einer wachstumskritischen Rhetorik, die unterschwellig Zuwanderung und Vielfalt problematisiert. Darmstadt profitiert seit Jahren von der Zuwanderung von Fachkräften, Studierenden und Geflüchteten. Sie tragen zur Verjüngung der Stadt bei, wirken dem Fachkräftemangel entgegen und beleben die Stadtgesellschaft kulturell und sozial.
“Darmstadt geht es gut – nicht trotz, sondern wegen seines Wachstums. Dass Darmstadt weiterhin zu den sichersten Großstädten Hessens gehört, zeigt: Offenheit und Sicherheit sind kein Widerspruch”, stellt Frederik Jobst, stellvertretender Vorsitzender der Volt-Fraktion, fest.
Bürgerbeteiligung ernst nehmen – nicht instrumentalisieren
Die angekündigte Wachstumskonferenz ist ein wichtiger Schritt – aber sie muss mehr sein als ein symbolischer Akt. Beteiligung darf nicht selektiv genutzt werden, um wachstumskritische Stimmungen zu verstärken. Stattdessen braucht es transparente Prozesse, die alle Perspektiven einbeziehen und Mitgestaltung ermöglichen, z. B. durch Bürgerräte. Berit Walter kommentiert dazu: „Ich wünsche mir, dass das Thema Wachstum – auch auf der Wachstumskonferenz – zukünftig faktenbasiert angegangen wird und der Oberbürgermeister die unterschiedlichen Perspektiven und Emotionen der Menschen ausgewogen einbezieht.“
Fazit: Darmstadt wächst – und das ist gut so
Wachstum bringt Herausforderungen, aber auch große Chancen. Es liegt an uns, dieses Wachstum sozial gerecht, ökologisch tragfähig und wirtschaftlich nachhaltig zu gestalten. Volt steht für eine zukunftsgerichtete Politik, die nicht mit Ängsten spielt, sondern mutige Lösungen anbietet: für eine Stadt, die offen, dynamisch und lebenswert bleibt – für alle Heiner:innen und die, die es werden wollen.