Entwicklung als Voraussetzung für eine funktionierende Stadt

Volt zur Wachstumskonferenz am 28. November 2025


4. Nov 2025

Darmstadt, 4. Dezember 2025 – Die Wissenschaftsstadt Darmstadt lud am 28. November 2025 zur zweiten interkommunalen Wachstumskonferenz ins Darmstadtium ein. Es wurden viele Herausforderungen benannt, miteinander gesprochen, aber die Lösungen fehlen noch.  

Stadtentwicklung steuern – Lebensqualität sichern

Viele Menschen blicken mit Sorge auf das Wachstum unserer Stadt. Die Fragen sind berechtigt: Drohen überlastete Schulen, Kitas und Behörden? Geht durch viel Zuzug das vertraute Miteinander verloren und steigen die Wohnkosten? 

Unsere Antwort als Volt ist eindeutig: Wachstum darf kein Selbstzweck sein, es muss positiv, sozial und vorausschauend gestaltet werden. Wachstum ist ein Schlüssel dafür, dass Darmstadt als lebenswerte, soziale und wirtschaftlich robuste Stadt funktioniert. Nicht zu handeln, sollte die eigentliche Sorge sein. Wer nicht baut, treibt Mieten in die Höhe. Wer nicht datenbasiert plant oder aus reinem Gefühl heraus agiert, riskiert überlastete Infrastruktur. 

Wenn Wachstum aktiv gestaltet, datenbasiert geplant und transparent dazu kommuniziert wird, kann es Lebensqualität, Innovation und sozialen Zusammenhalt steigern. Unser Ansatz verbindet berechtigte Sorgen mit einem klaren Konzept, das Entwicklung steuert, statt sie dem Zufall zu überlassen.

Wachstum braucht ein starkes Fundament: Eine Verwaltung, die funktioniert. 

Bevor neue Gebäude und Wohnräume in Darmstadt entstehen, müssen die Prozesse stimmen. Frust entsteht dort, wo Bürger:innen monatelang auf Termine warten. Deshalb setzen wir auf effiziente Behörden, die mit der Stadt wachsen: Durch besser qualifiziertes Personal, durch effiziente Abläufe, Digitalisierung und konsequente Entbürokratisierung. So können Infrastrukturprojekte schneller umgesetzt und Anliegen auch bei steigenden Einwohner:innenzahlen zügig bearbeitet werden. Gleichzeitig schaffen wir dadurch einen modernen, gut erreichbaren Bürgerservice, der für alle verlässlich da ist.

Smarte Infrastruktur: Wachstum braucht Platz, Sicherheit und Innovation

Darmstadts Mietpreise sind hoch, weil die Stadt attraktiv und die Nachfrage groß ist. Das wird durch Zuwanderung und den Bedarf an Fachkräften verstärkt. Ohne Neubau und vorausschauende Wachstumsplanung werden die Mieten weiter steigen, da das Angebot an Wohnungen geringer ist als der Bedarf. 

Wohnraum mit Vernunft

Doch Neubau bedeutet mehr als nur neue Gebäude zu bauen: Es heißt, effiziente und klimaneutrale Wohnkonzepte zu entwickeln, Nachverdichtung intelligent zu gestalten und soziale Infrastruktur konsequent mit auszubauen. So wächst in unserer Stadt nicht nur Wohnfläche, sondern steigt auch die Lebensqualität.

Darmstadt macht bereits vieles richtig. Das Ludwigshöhviertel zeigt wie es geht: Dichte Bebauung kombiniert mit Grünflächen, sozialen Treffpunkten und kurzen Wegen schafft urbanes Leben bei durchdachtem Flächenverbrauch. Deshalb sagen wir Nein zu neuen Einfamilienhäusern in Ballungsgebieten. Es ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit: Auf der Fläche eines Einfamilienhauses können wir Wohnraum für mehrere Familien schaffen. Flächenfraß verschärft Wohnungsnot und verteuert Infrastruktur wie ÖPNV und Fernwärme. Nicht zuletzt ist der sparsame Umgang mit Flächen aufgrund des begrenzten Baulands im Stadtgebiet und ökologischen Anforderungen notwendig.

Berit Walter, Parteisprecherin und Kandidatin für Volt für die Kommunalwahl 2026 betont:

Wachstum und ökologische Verantwortung schließen sich nicht aus – sie bedingen einander. Nur wenn wir klimafreundlich bauen und die Stadt entwickeln, bleiben wir als Wohn- und Wirtschaftsstandort attraktiv.

Betreuung und Bildung

Familien brauchen Betreuungsplätze. Wir priorisieren den Ausbau von Kitas und ganzheitliche Quartiersentwicklung vor reinem Wohnungsbau, weil wir Wohnraum und soziale Infrastrukur gemeinsam planen und ausbauen wollen. Im Bereich Bildungsinfrastruktur hat Volt-Dezernent Holger Klötzner mit dem Projekt der Modellschule bereits den Weg für zukunftsorientierte Lösungen geebnet: Standardisierte, modular konzipierte Schulbauten ermöglichen schnellere Realisierung und sparen Material, Kosten und Energie. Die eingesparten Mittel fließen zurück in den Haushalt und ermöglichen mit demselben Budget mehr Kitas, Schulen und Sportstätten. So entsteht eine smarte Infrastruktur, die dem Wachstum voraus läuft und es gestaltet.

Demografie entscheidet über die Zukunft der Stadtteile

Die Bevölkerungsprognose 2035 aus dem Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung (Abt. Statistik und Stadtforschung) zeigt: Darmstadt wächst – aber nicht überall gleich. Besonders in Stadtteilen wie Wixhausen verschiebt sich die Altersstruktur deutlich. Ohne Zuzug droht Überalterung, die schleichend Wirtschaftskraft und Lebensqualität in Darmstadt schwächt: Nachlassende Nahversorgung und seltener fahrender ÖPNV aufgrund sinkender Nachfrage, geringere gesellschaftliche Vielfalt, weniger Vereinsleben in den Stadtteilen, steigender Nachfrage bei gleichzeitig weniger Personal im Pflege- und Gesundheitsbereich.

Ana Lena Herrling, Fraktionsvorsitzende, Spitzenkandidatin von Volt und Teilnehmende der Wachstumskonferenz erklärt:

Demografie ist wie ein Frühwarnsystem – sie zeigt uns rechtzeitig, was ein Stadtteil braucht. Wenn junge Menschen mangels Wohnraum oder Perspektiven wegziehen, bröckelt die Infrastruktur eines Stadtteils. Aktive Entwicklung hält Stadtteile funktionsfähig und lebendig, ohne sie zu überlasten.

Mobilität, die verbindet 

Wachstum darf nicht zum Verkehrskollaps führen. Deshalb setzen wir auf gezielten Lückenschluss im ÖPNV: Leistungsfähige Verbindungen, nicht nur in die Innenstadt, sondern auch in den Landkreis sowie in und zwischen Stadtteilen wie Wixhausen, sind notwendig. Wer am Stadtrand wohnt, muss auch ohne eigenes Auto mobil sein können. Nur so gelingt nachhaltige, ökologische und sozial ausgewogene Stadtentwicklung.

Integration und Zusammenhalt machen eine Stadt stark – ein Rückgang der Bevölkerung schwächt sie

Wo Menschen zuziehen, entstehen und wachsen Innovationen, Vielfalt, Arbeitsplätze, Konsumkraft und Steuereinnahmen. Schrumpfung hingegen belastet Sozialkassen, Pflege, Infrastruktur und Haushalt. Insbesondere für Mieten, lokale Betriebe und Fachkräftesicherung zeigt sich: Stabilität entsteht nicht durch Stagnation.

Frederik Jobst, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Listenplatz 2 für die Kommunalwahl 2026, fasst zusammen:

Eine Stadt ohne Zuwanderung verliert ihre wirtschaftliche Grundlage. Für das Gewerbe, unsere vier Hochschulen und den Mittelstand ist klar: Darmstadt lebt von der Dynamik.

Es kommen neue Menschen zu uns nach Darmstadt, sowohl aus anderen Teilen Deutschlands, als auch aus Ländern weltweit. Damit daraus kein bloßes Nebeneinanderher entsteht, setzen wir auf aktive Integration.

Sprache ist dabei der zentrale Schlüssel: Es braucht niedrigschwellige Sprachkursangebote, denn Verständigung schafft Vertrauen. Gleichzeitig stärken wir Begegnungsräume wie Quartierszentren und Vereine, in denen Eingesessene und Neubürger:innen zusammenkommen. Ob auf dem Spielplatz, im Sportverein oder im Stadtteilzentrum – gelebter Alltag ist der Ort, an dem Integration wirklich gelingt.

Darmstadts Wachstum kann eine Chance sein

Gut geplantes Wachstum, unterstützt durch eine effiziente Verwaltung, smarte Wohn-, IT- und Bildungsinfrastruktur, vernetzte Mobilität und aktive Integration, macht unsere Stadt noch lebenswerter. Gleichzeitig ermöglicht es uns, dynamisch auf neue Entwicklungen zu reagieren, etwa auf eine schneller als prognostiziert wachsende Bevölkerung, und flexibel mit Unsicherheiten in der Zukunft umzugehen.

Für Volt heißt das: Wir gestalten Wachstum faktenbasiert, sozial und zukunftsorientiert. Für eine Stadt, in der alle Menschen gut leben, lernen und arbeiten können.