Pascals Sommerinterview mit Franzi
Autor: Pascal Reininger
Unser Schülerpraktikant Pascal hat im Juli 2025 unsere Fraktionsmitglieder interviewt. Er wollte wissen, welche Erfolge sie in ihrer Tätigkeit als Stadtverordnete verzeichnen konnten, welche wichtigen Entwicklungen es in ihren Schwerpunktbereichen gibt und wie sie auf die sich nun dem Ende zuneigende Legislaturperiode zurückblicken. Hier liest du sein Interview mit Franzi.
Franziska Schäffer („Franzi“), 26, macht gerade ihren Master in IT Security. Seit 2019 ist sie bei Volt. Seit 2023 ist sie Stadtverordnete für Volt und beschäftigt sich dabei vor allem mit den Themen Bildung und Digitalisierung.
Größter Erfolg: “Unser KI-Antrag, durch den die Verwaltung KI für ihre Arbeit nutzen kann. Zudem soll es einen Onlinechatbot geben, der Bürger*innen Fragen beantwortet.”
Motivation: “Dass man tatsächlich viel Einfluss nehmen kann, da vieles auf kommunaler Ebene entschieden wird, auch, wenn man das oft zunächst gar nicht denkt. Vieles ist aber nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe. Bei zu wenig Geldern zum Beispiel kann es schwierig sein, abzuwägen, wofür das Geld am dringendsten gebraucht wird.”
Die Schulen der Zukunft: “Wir wollen mehr kooperatives Lernen und sind ein sehr großer Verfechter der integrierten Gesamtschulen in Darmstadt. Wir sind dafür, die Schüler*innen nicht so früh zu trennen, also dagegen, sie direkt nach der vierten Klasse in ein dreigliedriges System aufzuteilen. Im Lehrplan möchten wir gern mehr fächerübergreifendes Lernen sehen oder dass Themen projektbezogen behandelt werden, da das einfach spannender ist und Lernen dadurch leichter fällt.”
Darmstadts digitale Projekte: “Darmstadt möchte gerade die E-Akte einführen. Damit können Akten digital angezeigt werden. Zudem wird gerade Microsoft Office 365 in der Verwaltung eingeführt. Das mag für normale Bürger*innen vielleicht langweilig klingen, ist aber sehr wichtig für die Handlungsfähigkeit der Stadt.”
Maßnahmen zur Förderung digitaler Kompetenzen von Bürger*innen: “Wir haben gerade das neue Bildungszentrum beschlossen, auch zur Förderung technischer Kompetenzen für alle Altersgruppen. Das Bildungszentrum ist eine Fusion aus Stadtbücherei und Volkshochschule und ein großes Projekt.”
Sport und Vielfalt: “Es geht vor allem um die Förderung von Sportvereinen, wie wir sie bei Projekten unterstützen können, dazu kommt auch Flächenmanagement. Bei Vielfalt beschäftigen wir uns hauptsächlich mit Queerness. Ein Thema ist, dass es geschlechtsneutrale Toiletten in den Schulen geben soll. Wichtig ist auch die Erhöhung von barrierefreien Zugängen in queeren Einrichtungen.”
Bilanz Legislatur: “Wir haben in der Verwaltung Flex Office eingeführt zur Förderung von Homeoffice. Zudem haben wir die Modellschule beschlossen, also Richtlinien, wie wir uns gute Schulbauten vorstellen. Das Bildungszentrum, der KI-Antrag und auch die Leistungskennzahlen sind auf jeden Fall positiv zu vermerken. Offen bleibt die Umsetzung von Bürgerräten, für die wir keine Mehrheit gefunden haben. In einem Bürgerrat sitzen zufällig ausgeloste ‘normale Menschen’, die zu einem spezifischen Thema ihre Meinung und Konzepte entwickeln. Auf der Liste steht auch noch ein*e Nachtbürgermeister*in, also eine Ansprechperson für das Nachtleben in Darmstadt, die dann vermitteln soll zwischen zum Beispiel Barbesitzer*innen und genervten Anwohnenden; oder die zuständig sein soll, wenn jemand ein Konzert ausrichten will o. Ä. Zuständig also in etwa für den Bereich Kultur. Bei der Verwaltung wird weiter geschaut werden müssen, wie man die endlich digitalisieren kann. Die Erfahrungen als Stadtverordnete fand ich sehr spannend. Ich habe sehr viel über Politik und darüber hinaus gelernt. Ich kann es nur jedem empfehlen, sich auch selbst mal politisch zu engagieren. Ich fand es toll, zu sehen, wie viel man tatsächlich bewegen kann, dass unsere Ideen Wirklichkeit geworden sind. Es war bisher insgesamt eine positive Zeit.”