Für eine moderne und effiziente Verwaltung in Darmstadt

KI soll Mitarbeitende unterstützen und Fragen von Bürger*innen beantworten.

5. Mai 2025
Zwei Personen arbeiten mit Laptops und Tablet (Symbolbild digitales Arbeiten)

Die Fraktionen Volt, Bündnis 90/Die Grünen und CDU haben einen Antrag zur Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) erarbeitet, der gemeinsam mit den Fraktionen von FDP und SPD in der Stadtverordnetenversammlung am 8. Mai eingebracht wird. Dieser Antrag wird die Prüfung unterschiedlicher Anwendungsfälle von KI in der Stadtverwaltung und deren schrittweise Einführung vorantreiben. Ziel ist es, den Service für Bürger*innen deutlich zu verbessern, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.

Der Antrag sieht vor, die Vorteile von KI in verschiedenen Bereichen zu analysieren und zu nutzen. Dazu gehört unter anderem ein interner Chatbot, der Mitarbeitende unterstützt, um Arbeitsprozesse zu beschleunigen und somit die Arbeitsbelastung zu reduzieren. Ein öffentlicher Chatbot soll zudem außerhalb der Öffnungszeiten von Ämtern einfache Fragen von Bürger*innen beantworten. “Das bedeutet, dass ich als Bürgerin unkompliziert Informationen erhalte, ohne lange Wartezeiten. Gleichzeitig werden Verwaltungsmitarbeitende entlastet – das ist ein großer Gewinn für beide Seiten”, sagt Ana Lena Herrling, Fraktionsvorsitzende von Volt. Auch Wissensmanagement-Systeme, die vorhandenes Wissen in der Verwaltung systematisch erfassen und für alle Mitarbeitenden zugänglich machen, sollen aufgebaut werden. Weitere Entlastung und Effizienzsteigerung sollen die automatisierte Protokollierung und Zusammenfassung von Sitzungen bringen.

Der Antrag legt Wert auf eine nachhaltige und sichere Integration von KI-Technologien. “Risiken werden sorgfältig geprüft, um Datenschutz und Sicherheit zu gewährleisten. Auch KI macht Fehler. Wie in der Zusammenarbeit zwischen echten Personen sind deswegen Prozesse wichtig, in denen Menschen die Ergebnisse der KI kontrollieren”, sagt Clemens Middel, digitalpolitischer Sprecher der CDU. Im Prozess der Auswahl und der Prüfung der KI-Technologien sollen durch den Austausch mit anderen Kommunen sowie auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene Synergieeffekte erzielt und Kosten minimiert werden. 

“Angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels in der öffentlichen Verwaltung ist die Nutzung von KI ein entscheidender Schritt, um die Aufgaben der Stadt auch in Zukunft zuverlässig erfüllen zu können”, kommentiert Eva Bredow-Cordier, Fraktionsvorsitzende der Grünen. “Eine moderne Verwaltung entlastet nicht nur die Mitarbeitenden, sondern ist auch eine attraktivere Arbeitgeberin für junge Menschen – was allein schon demografisch notwendig ist.” Etwa 30 % der Belegschaft in öffentlichen Verwaltungen werden in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen.

Ana Lena Herrling erläutert: “Der Prüfantrag ist als langfristiger Auftrag zu verstehen, der die Voraussetzungen für eine Verwaltung schafft, die effizient, transparent und bürgernah ist.” Ein wichtiger Baustein ist hier die bereits laufende Einführung der E-Akte, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Ana Lena Herrling fasst die Bedeutung des Antrags so zusammen: “Der gezielte Einsatz von KI trägt dazu bei, die Verwaltung zukunftssicher aufzustellen und das Vertrauen der Bürger*innen in die öffentlichen Institutionen zu stärken. Dies ist in der aktuellen Zeit wichtiger denn je.”

Der Antrag steht hier im Parlamentsinformationssystem öffentlich zur Verfügung.