Volt-Kandidat will bürokratische Hürden bei Migration abbauen und Selbstständigkeit fördern

Volt-Kandidat spricht sich für Reformen in der Migrationspolitik aus: „Jede Woche, die jemand trotz Qualifikation nicht arbeiten darf, ist eine verlorene Woche – für die Betroffenen und für die Gesellschaft.“

16. Okt 2025

Böblingen – Am vergangenen Montag veranstaltete Volt Böblingen-Leonberg in Gäufelden-Nebringen eine offene Diskussionsrunde zum Thema „Wie der Staat Migration falsch behandelt – und so den Grund zu gesellschaftlicher Unzufriedenheit schafft“.

In seiner Begrüßung stellte Kreisrat Hasso Kraus fest, dass insbesondere seit Jahren ungelöste Probleme im Bereich Migration, maßgeblich zum Erstarken populistischer Kräfte beitragen: „In Böblingen erleben wir tagtäglich die vielen Vorteile aber auch Schwierigkeiten, die für Kommunen durch Migration entstehen und die es zu lösen gilt. Doch je weniger es die etablierten Parteien schaffen, Probleme zu lösen, umso mehr wenden sich Menschen Populisten zu“, so Kraus und forderte ein Ende parteipolitischer Blockaden.

Patrick Kulinski: Migration als Herausforderung und Chance

Landtagskandidat Patrick Kulinski sprach über Migration zwischen Notwendigkeit und Misstrauen. Der Kandidat betonte, dass Deutschland seit Jahrzehnten auf Zuwanderung angewiesen sei – sowohl zur Stabilisierung des Arbeitsmarkts als auch des Sozialsystems. Gleichzeitig nehme die gesellschaftliche Skepsis gegenüber Migration zu.

„Wir erleben einen Zielkonflikt zwischen dem objektiven Bedarf an Migration und einem wachsenden Misstrauen gegenüber ihrer Umsetzbarkeit“, erklärte Kulinski. Erschwert werde Integration durch eine komplexe Gemengelage aus bürokratischen Hürden, politischen Versäumnissen und gesellschaftlichen Spannungen. Besonders kritisch seien langwierige Anerkennungsverfahren und zeitliche Arbeitssperren, die verhindern, dass Migrantinnen und Migranten rasch eigenständig werden:

Jede Woche, die jemand trotz Qualifikation nicht arbeiten darf, ist eine verlorene Woche – für die Betroffenen und für die Gesellschaft.“

Kulinski forderteReformen, um eine schnellere Arbeitsaufnahme für Zuwanderer zu ermöglichen, um Eigenständigkeit und Integration zu fördern. Daneben sollten bürokratische Hürden Abgebaut und mehrsprachige Verwaltungsvorgänge angeboten werden. Aber auch klarere Kommunikation der Politik, wenn es um Probleme gehe, sei notwendig. Dabei dürfe Zuwanderung nicht zulasten ökonomisch Schwächerer gehen.

„Migration darf kein Tabu sein. Wir brauchen Ehrlichkeit statt Ideologie, damit Integration gelingt“, so Kulinski und betonte abschließend den Gestaltungsauftrag von Politik und Gesellschaft: „Migration ist nicht das Problem – unser Umgang damit entscheidet, ob sie zur Spaltung oder zur Stärke führt.“