Bildung - Zukunft für Esslingen

Bildung bedeutet für uns Zukunft. Das muss auch der Haushalt zeigen. Wir erwarten, dass über die Zukunft unserer Stadt nachgedacht wird, bevor das Geld verplant ist.

Frühkindliche Bildung

Frühkindliche Betreuung ist sehr wichtig, da sie eine großen Beitrag zur Chancengerechtigkeit leistet. Funktionierende Kinderbetreuung ist zudem Voraussetzung dafür, dass Eltern einer beruflichen Tätigkeit nachgehen können. Kinder können in Betreuungseinrichtungen Kontakte zu Gleichaltrigen aufbauen und von altersgerechten Bildungsangeboten profitieren. Erzieherinnen und Erzieher unterstützen und begleiten sie dabei.

Wir fordern:

  • zumutbare KiTa-Beiträge anstelle blinder Erhöhungen.

  • die Ausweitung des Angebots frühkindlicher Bildung

  • kostenlose und gesunde Verpflegung, verknüpft mit pädagogischen Elementen, was interkulturellen Austausch sowie das Ernährungs- und Gesundheitsbewusstsein stärkt. Sinnvoll dafür sind unter anderem gemeinsame Kochtage in regelmäßigen Abständen.

  • dass auf den Förderbedarf von Kindern im Spektrum der Neurodiversität eingegangen wird. Dabei soll gerade die sprachliche Frühförderung und Integration ausgebaut werden. Unbürokratische Sprachhilfeangebote müssen erweitert werden, insbesondere in denJahren vor dem Schuleintritt.

Es muss vermieden werden, dass noch mehr pädagogisches Fachpersonal die Branche wechselt. Weiterer Fachkräftemangel führt zu verkürzten Öffnungszeiten und größeren Gruppen, also schlechteren Betreuungssituationen für Kinder und Arbeitssituationen für Eltern und Erzieher. Inwieweit Eltern die Betreuung unterstützen können, ist zu überdenken.

Die Betreuungsgebührenerhöhung in Esslingen hat die Situation nicht entspannt.

Der Bedarf an KiTas und Schulen ist anhand der Geburtenzahlen und Zuwanderungsströmen planbar. So erwarten wir vorausschauende Planung, um den absehbaren Bedarf an Personal und Betreuungsplätzen zu erfüllen.

Qualität der Betreuung

  • Wir fordern, die Wirtschaftlichkeit verschiedener Maßnahmen regelmäßig zu evaluieren. So ist mit der Kostenbeteiligung der Eltern verantwortungsvoll zu wirtschaften.

  • Wir fordern, dass die Stadt Esslingen vermehrt eigene städtische KiTa-Einrichtungen betreibt.

  • Zusätzlich müssen die Förderungen, die bei den Trägern ankommen, gleichwertig verteilt werden.

  • Regelmäßige, anonyme Mitarbeiterbefragungen sind durchzuführen, um Probleme der Arbeitnehmer (KiTa-Personal) frühzeitig zu erkennen..

  • Es muss sichergestellt sein, dass ein hoher Abgang von Mitarbeitern nicht auf strukturelle Probleme innerhalb der Einrichtung zurückzuführen ist.

  • Wir fordern von der Stadt Esslingen stärkere Kontrollen innerhalb der Zusammenarbeit mit freien Trägern.

Zukunftsweisende Betreuung

  • Verpflichtende Präventionsprogramme zum Thema sexualisierte Gewalt für alle Einrichtungen, in denen Kinder betreut werden.

  • Wir setzen uns für Werbung für den Erzieherberuf in Schulen und Jugendeinrichtungen ein. Es muss neue Begeisterung für den Beruf geweckt werden - hier muss eine Kommune aktiv werden (z.B. der Ausschuss für Bildung und Betreuung).

  • Wir setzen uns ein für direkte Familienförderung über ein sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes. Dies führt durch finanzielle Entlastung der Familien zu echter Wahlfreiheit. Eltern können dieses Gehalt entweder zur Finanzierung eines KiTa-Platzes verwenden oder in den ersten Lebensjahren des Kindes die Betreuung selbst übernehmen (echte Wahlfreiheit für Familien); dies führt wie nebenbei zu einer Entlastung der hoffnungslos überlasteten KiTa.

Ausstattung und Struktur der Schulen

Wir fordern moderne und funktionstüchtige Gebäude und genügend Personal. Schülern muss über den Unterricht hinaus Wissen fürs Leben vermittelt werden. Hier ist das Wohlbefinden der Schüler wichtig. Eine wichtige Grundvoraussetzung für den Erfolg des Unterrichts sind intakte Gebäude in allen Bildungsbereichen. Die Stadt hat als Schulträgerin die Verantwortung, hierfür zu sorgen. Deshalb setzen wir uns für Folgendes ein:

  • Bei der kontinuierlichen Beurteilung der Gebäude und der Schulausstattung soll das Feedback von Schülern und Eltern eingefordert und berücksichtigt werden. Durch eine transparente Darstellung des Ist-Zustandes der Schulgebäude sowie der geplanten Projekte sollen dabei Möglichkeiten zur Mitgestaltung geschaffen werden, z.B Schülerprojekte und Kooperation mit Esslinger Handwerksbetrieben

  • Durch passende räumliche Voraussetzungen für Ganztagsplätze können insbesondere die Bedürfnisse sozial benachteiligter Kinder berücksichtigt werden.

  • Die städtischen Gebäude sollten aus Gründen der Nachhaltigkeit auch außerhalb der Schulzeit, etwa für Veranstaltungen, zur Verfügung stehen.

  • Eltern wünschen sich Wahlfreiheit. Dank der zunehmenden Vielfalt in der Esslinger Bildungslandschaft haben Familien die Möglichkeit, zwischen Schulen und Betreuungseinrichtungen in öffentlicher und freier Trägerschaft zu wählen. Die Vielfalt der pädagogischen Einrichtungen unterstützen wir und setzen uns für ein gleichberechtigtes Miteinander von freien und staatlichen Schulen und Bildungseinrichtungen in Esslingen ein.

Inklusion

Lange Zeit wurden Menschen mit Behinderung auf ihre Behinderung reduziert, ausschließlich in Förderschulen unterrichtet und bis zum Rentenalter in Behindertenwerkstätten angestellt. Dabei wünschen sich viele von ihnen, in der Gesellschaft und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Anschluss zu finden. Sie wollen mitreden und mitmachen, ohne reduziert und ausgegrenzt zu werden. Inklusion in der Schule ist hier ein wichtiger Schritt zum Ziel einer gleichberechtigten Gesellschaft. Inklusive Bildung bedeutet, das Schulleben und den Unterricht so zu gestalten, dass alle Schüler zusammen lernen können. Und zwar unabhängig davon, ob bei einigen von ihnen eine Behinderung (in der Fachsprache: erhöhter Förderbedarf) oder spezielle Begabung vorliegt oder nicht. Quasi eine Schule für alle. Wir möchten dafür die folgenden Maßnahmen auf den Weg bringen:

  • Inklusionshelfer sollten zur Verfügung gestellt und karitative Verbände dabei unterstützt werden, diese Integration für alle Kinder im Grundschulbereich umzusetzen. Gleichzeitig muss der Prozess für die Genehmigung von Inklusionshelfern entbürokratisiert und beschleunigt werden. Es wäre wünschenswert, dass Grundschulkinder ihre Inklusionshelfer beim Wechsel an die weiterführende Schule behalten dürfen, um den Kindern das Einleben an der neuen Schule zu erleichtern.

  • Die sprachliche Förderung und Integration aller Kinder soll ausgebaut werden. Wir schlagen die Einführung eines Pools vor, in dem zusätzliche Fachkräfte wie Logopäden, Funktionaloptometristen und Ergotherapeuten angestellt werden und zwischen den Schulen wechseln.

  • Wir setzen uns für eine stärkere Aufklärung über Behinderungen ein. Allein das Wissen über die Situation von Personen mit Behinderung bringt oft auch mehr Verständnis für ihr Verhalten mit sich.