Direktkandidat
1. Frage: Wenn du eine Sache in der Städteregion sofort ändern könntest – was wäre es und warum?
Ich würde sofort dafür sorgen, dass jede Schule in der Städteregion genügend Schulsozialarbeit hat, damit kein Kind mehr unsichtbar bleibt und in schwierigen Situationen allein gelassen wird. Bildung ist für mich der Schlüssel zu allem – sie entscheidet darüber, wie wir als Gesellschaft in Zukunft leben, arbeiten und miteinander umgehen. Schulsozialarbeit kann für ein Kind der Unterschied zwischen Aufgeben und Durchstarten sein. Sie gibt Halt, hört zu, vermittelt Hilfe und öffnet neue Wege. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich jede Stelle in der Schulsozialarbeit vielfach auszahlt: in glücklicheren Kindern, in stärkeren Gemeinschaften und in einer Gesellschaft, die ihr Potenzial nicht verschenkt.
2. Frage: Was bedeutet Europa für dich – nicht abstrakt, sondern im Alltag in Aachen?
Europa bedeutet für mich Freiheit – die Freiheit, einfach in den Zug zu steigen und ohne Grenzen nach Maastricht zu fahren, für Studierende in Aachen sogar im Semesterticket enthalten. Diese Freiheit ist mehr als nur Bequemlichkeit, sie ist ein Zeichen dafür, dass wir in Frieden miteinander leben, wo früher Grenzen und Misstrauen herrschten. Europa ist für mich wie ein bunter Marktplatz voller Sprachen, Kulturen und Geschichten, die sich begegnen und voneinander lernen. Es ist der Raum, in dem junge Menschen durch Austauschprogramme wie Erasmus über sich hinauswachsen können, neue Horizonte entdecken und Freundschaften in ganz Europa schließen. Für mich ist das die schönste Form gelebter Vielfalt und ein Versprechen an die Zukunft.
3. Frage: Wie sieht eine lebenswerte Stadt für alle Generationen für dich aus?
Für mich ist eine lebenswerte Stadt für alle Generationen eine 15-Minuten-Stadt – ein Ort, an dem man zu Fuß in kurzer Zeit alles erreicht, was man zum Leben braucht: Arbeitsplatz, Kita, Schule, Einkaufsmöglichkeiten. Aber eine wirklich lebenswerte Stadt bietet mehr als nur das Nötigste. Sie hat grüne Parks, in denen Kinder spielen und Menschen jeden Alters durchatmen können. Sie hat Sportplätze, auf denen Menschen gemeinsam trainieren, ins Schwitzen kommen und Spaß an Bewegung haben, und Kulturorte, an denen Geschichten erzählt, Musik gespielt und Ideen geteilt werden. Cafés, in denen man Freunde trifft, Bibliotheken, die Wissen für alle öffnen, und Plätze, die Begegnungen fördern. Eine solche Stadt verbindet kurze Wege mit einem reichen Leben – und schafft Gemeinschaft, die man spüren kann.