Volt verurteilt antisemitisches Schild in Flensburg
Flensburg, 18. September 2025 – Volt Flensburg und Volt Schleswig-Holstein verurteilen den antisemitischen Aushang in einem Flensburger Schaufenster aufs Schärfste. Der Vorfall, bei dem ein Ladenbesitzer Jüdinnen und Juden den Zutritt zu seinem Geschäft untersagte, ist ein direkter Angriff auf die Grundwerte von Demokratie und Zusammenleben.

Das Schild richtete sich pauschal gegen alle Jüdinnen und Juden, unabhängig von ihrer Person oder ihrem Verhalten. Es erklärt eine gesamte ethnoreligiösen Gruppe zu unerwünschten Personen. Genau diese kollektive Ausgrenzung ist die Essenz von Antisemitismus: Jüdinnen und Juden werden nicht als Individuen gesehen, sondern allein aufgrund ihrer Zugehörigkeit diskriminiert. Damit knüpft der Vorfall an jahrhundertealte Muster der Judenfeindlichkeit an, die in Deutschland im Nationalsozialismus in Entrechtung, Verfolgung und Vernichtung mündeten.
Der Ladeninhaber rechtfertigte sich gegenüber dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag und verwies auf die militärische Reaktion Israels im Gaza-Streifen. Diese Argumentation weist Volt entschieden zurück: Kritik an der Politik eines Staates ist legitim, doch daraus ein Hausverbot für alle Jüdinnen und Juden abzuleiten, ist kollektive Schuldzuweisung und damit klassischer Antisemitismus. Menschen in Deutschland werden hier für das Handeln einer ausländischen Regierung verantwortlich gemacht, eine Haltung, die zutiefst diskriminierend und gefährlich ist.
Christian Schweckendieck, Co-Lead von Volt Flensburg und Co-Vorsitzender von Volt Schleswig-Holstein, erklärt dazu: „Dieses Schild ist ein offener Bruch mit unserer Erinnerungskultur und ein Angriff auf unsere Demokratie. Wer Menschen aufgrund ihrer Religion, Ethnie oder Kultur ausschließt, greift die Grundwerte unserer Gesellschaft an. Antisemitismus darf niemals verharmlost werden, er ist keine Provokation, sondern eine Gefahr für unser Zusammenleben. Die Behörden müssen konsequent handeln, und wir als Gesellschaft müssen klare Haltung zeigen. ‚Nie wieder‘ ist kein historischer Appell, sondern ein Auftrag für die Gegenwart.”
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Presseteam Volt Schleswig-Holstein