Schieneninfrastruktur: Volt begrüßt Reformschritte und fordert mehr Mut für die Verkehrswende
Kiel, 17. Juni 2025 – Volt Schleswig-Holstein begrüßt den aktuellen Antrag im Landtag zur Modernisierung der Schieneninfrastruktur als wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Mobilität. Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen wie die Digitalisierung von Planungsverfahren, die Einführung verbindlicher Lärmgrenzwerte und das „Allianz-Modell“ zur frühzeitigen Zusammenarbeit aller Planungsebenen spiegeln zentrale Forderungen von Volt wider.

„Endlich liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, der zeigt, dass die Landesregierung die Schiene als Rückgrat einer klimafreundlichen Mobilität ernst nimmt“, sagt Sebastian Warncke, Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung aus Stormarn. „Das ist ein richtiger und überfälliger Schritt, aber damit daraus ein echter Aufbruch wird, braucht es jetzt den politischen Willen für einen entschlosseneren Ausbau und eine gesicherte Finanzierung.“
Volt SH begrüßt ausdrücklich die Bestrebungen, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen. Gleichzeitig macht Volt SH deutlich: Beschleunigung allein reicht nicht aus, auch der Umfang der Maßnahmen muss stimmen. Reaktivierungen stillgelegter Strecken, neue Trassen sowie eine engere Verzahnung von Güter- und Personenverkehr sind zentrale Bausteine einer erfolgreichen Verkehrswende, bleiben im Antrag aber noch zu vage.
Beim Lärmschutz lobt Volt SH den Ansatz, verbindliche Grenzwerte einzuführen, sieht jedoch weiterhin ein Umsetzungsproblem: „Solange individuelle Betroffenheiten erst nach Abschluss der Planung juristisch geprüft werden, drohen weiterhin jahrelange Verzögerungen. Diese Prüfungen müssen rechtssicher vorgezogen werden, um Planungssicherheit und Akzeptanz zu schaffen“, so Warncke.
Ein zentrales Defizit bleibt die fehlende Finanzierungsstrategie. Zwar spricht der Antrag von Modernisierung und Effizienz, doch es bleibt offen, woher die notwendigen Milliardeninvestitionen kommen sollen. „Gute Pläne brauchen auch solide Finanzierung. Ohne klaren Investitionsrahmen droht der Antrag hinter seinen eigenen Ambitionen zurückzubleiben“, warnt Warncke.
Volt SH fordert die Landesregierung deshalb auf, sich im Bundesrat für eine umfassende Reform des Bahnwesens einzusetzen. Ein Blick in die Schweiz zeigt, wie es gehen kann: integrierte Planung, zentrale Verantwortung, verlässliche Finanzierung, und ein funktionierender Taktverkehr auch im ländlichen Raum.
Der Antrag ist ein wichtiger Impuls und verdient Unterstützung. Er bietet eine solide Grundlage für den Ausbau einer modernen Schieneninfrastruktur. Nun gilt es, entschlossen weiterzugehen, mit mehr Investitionen, einem klaren Finanzierungsplan und einer Vision, die über Sanierung hinaus auf echten Ausbau und europäische Vernetzung setzt. Schleswig-Holstein kann mehr – wenn der politische Wille da ist.
Für Interviewanfragen sowie weitere Informationen melden Sie sich gerne bei:
Presseteam Volt Schleswig-Holstein
[email protected]