Volt kritisiert die ablehnende Haltung der Stadt Bochum gegenüber Frauen-Nacht-Taxis

Auf eine aktuelle Anfrage von Radio Bochum hin hat die Verwaltung am 10.09.2025 erklärt, dass es weiterhin keine Pläne für die Einführung eines „Frauen-Nacht-Taxis“ in Bochum gibt. Verkehrspolitikerin Judith Wiemers von Volt fordert hier ein schnelles Umdenken der Verantwortlichen.

10. Sep 2025

„Zu jeder Zeit und überall sicher unterwegs sein zu können, das klingt wie eine Selbstverständlichkeit - Und auch wenn Bochum grundsätzlich eine der sichersten Großstädte ist, steigen die Gewalttaten gegen Frauen* im Allgemeinen seit Jahren an“, argumentiert Wiemers, die Volt-Spitzenkandidatin für die Bezirksvertretung Bochum-Mitte ist und für ihre Partei auf Platz 3 der Ratsliste kandidiert. „Vor diesem Hintergrund überlegen Frauen* sich, ob z.B. der nächtliche Weg vom Club nach Hause wirklich sicher ist. So manch eine Frau* wird sich dann selbst einschränken und darauf verzichten.“


„Volt macht sich für ein gefördertes, digitales Gutscheinsystem für Frauen* in Bochum stark, das bei nächtlichen Taxifahrten innerhalb des Stadtgebiets eingelöst werden kann und den Fahrpreis auf einen geringen Pauschalbetrag reduziert. Die restlichen Kosten für die Taxifahrt übernimmt dann die Stadt. Für die Taxiunternehmen ändert sich an den Einkünften für eine Fahrt gem. Taxigebührenverordnung nichts, sagt Wiemers. 


„Was in unserer Nachbarstadt klappt, das würde auch bei uns funktionieren“, ist sich Wiemers mit Blick auf das laufende Projekt in Dortmund, das nächtliche Taxifahrten für Frauen* zum Preis von 8 EUR ermöglicht. „Auch Köln bietet ein gefördertes Frauen-Nacht-Taxi für  Fahrten zum Preis von 10 EUR an.“ Teilweise gelten Begrenzungen zu der Anzahl an Gutscheinen. In Köln wurde das Angebot u.a. auf Antrag der dortigen Volt-Fraktion eingeführt. 


Volt Bochum regt aber auch Verbesserungen an. Wiemers weiter: „Zwar wird in anderen Städten meistens auf speziell geschultes Fahrpersonal zurückgegriffen, aber man sollte im Rahmen eines Pilotprojekts in Bochum dennoch prüfen, ausschließlich Frauen* als Fahrer*innen der Frauen-Nacht-Taxis einzusetzen.“ Damit geht Volt auch auf die bestehenden negativen Erfahrungen mit männlichem Fahrpersonal aus Städten wie z.B. Osnabrück ein. 


„Im Jahr 2022 sah es eine kurze Zeit lang so aus, als würde auch Bochum ein gefördertes Taxiangebot für Frauen* erhalten. Der Schwung von SPD, CDU und Grünen reichte aber nur zu einem Prüfauftrag, dem die Verwaltung mit einer halbgaren Mitteilung ohne Angaben zu den konkret benötigten Finanzmitteln schnell den Wind aus den Segeln nahm“, kritisiert Wiemers. „Volt wird  dem Thema im Rat neues Leben einhauchen. Dortmund zeigt, dass man zu einem verhältnismäßig überschaubaren Aufwand von 200.000 EUR ein solches Angebot initiieren kann.“