Volt Kassel: Bauvorhaben Hotel Hessenland - Wider Kultur und Verstand

Das Investorentrio Wendland, Tunnemann und Majcen vom Büro Sprengwerk planen die Erweiterung des Hotels Hessenland. Kulturelle Stätten sollen mehreren emissionsreichen Neubauten weichen. Umgewandelt werden sollen die Liegenschaften in ein bürgerfernes Gesamtkonzept. Volt Kassel positioniert sich dagegen und bittet die Bürger*innen um Unterstützung.

6. Sep 2024
  • Das ist passiert: Zwei Bauvorhaben bremsen Kassels Kultur und Mobilität aus – Volt hält dagegen.

  • „Volt Kassel steht für eine aktive Bürger*innenschaft und demgemäß stehen wir auch für eine gemeinsame planerische Weiterarbeit zur Verfügung.“ [Elise Steinberger, Local Lead Volt Kassel]

Kassel, 06. September 2024 - Der Bebauungsplan Nr. I/13 „Fünffensterstraße/Friedrichstraße“ sieht die Erweiterung des denkmalgeschützten Hotels Hessenland von 45 auf bis zu 160 Zimmer vor. Geplant ist eine geschlossene Blockrandbebauung mit innenliegenden Freiräumen. Zudem soll ein Eckgebäude an der Rathauskreuzung (Ob. Königsstraße 4) mit acht Geschossen entstehen. Zur Umsetzung dieser Pläne müssten mehrere kulturelle Stätten weichen, so der Nachtclub York sowie das Restaurant Eckstein. Der Kulturbiergarten der Perle, angeschlossen an das sogenannte Hugenottenhaus, musste bereits Rodungen für Baugrunduntersuchungen Platz machen.

Volt Kassel bezieht Stellung gegen die geplante bauliche Veränderung, da einerseits beliebte kulturelle Institutionen Kassels für die Erweiterung des Hotels Hessenland weichen müssten. Andererseits bedarf es keines derartigen Ausbaus, besonders keiner Tiefgarage für den Autoverkehr, da bereits mehrere Parkangebote fußläufig zu erreichen sind (die Parkhäuser Garde-du Corps und Wilhelmsstraße, der Parkplatz Karlsplatz, die Tiefgarage Frankfurter Straße). Das Vorhaben steht zudem im Kontrast zum integrativen Klimaschutzkonzept (IKK) Kassels: Ein Abriss und Neubau der Königsstraße 4 sowie die bauliche Erweiterung des Hotels Hessenland in der Schneise an der Fünffensterstraße ist wesentlich emissionsreicher als eine Aufstockung der vorhandenen Gebäudestruktur, wie sie für das bisherige Hotelgebäude vorgesehen ist. Zudem schlägt Volt Kassel unter Berücksichtigung des Kasseler Verkehrsentwicklungsplans (VEP 2030) vor, freie Flächen als Fahrradparkhaus umzufunktionieren und an bestehende oder noch im Bau befindliche Fahrradstraßen (Menzelstraße/Landaustraße, Königstor) anzubinden.

Volt Kassel betont die strategische Innenstadtlage zwischen Bahnhof Wilhelmshöhe und dem Hauptbahnhof und verweist auf die Sinnhaftigkeit einer solchen Planung. Gleichzeitig sollte die verbleibende hugenottische Architektur aus dem 19. Jahrhundert angrenzend an das bestehende Hotel Hessenland erhalten bleiben und nicht dem Abriss zum Opfer fallen. Die Aspekte der kulturellen Nutzung und der Unterbringung eines Fahrradparkhauses sollen ebenso für das angrenzende Bauvorhaben Nr. I/43 „Fünffensterstraße/Frankfurter Straße“ geprüft werden, bei dem das geplante Eckgebäude 10-12 Geschosse haben soll und sich planerisch ähnlich weit von der Stadtgemeinschaft entfernt.

Volt Kassel plädiert dafür, beide Bauvorhaben hinsichtlich der Nachhaltigkeit zu prüfen: Ist die bauliche Erweiterung des Hotels Hessenland notwendig und angemessen? Berücksichtigt sie die Wünsche der Kasseler Bürger*innen hinsichtlich kultureller Angebote und Fragen der Mobilität? Ist eine Aufwertung des Areals auch durch die emissionsärmere Aufstockung zu erreichen?

Darüber hinaus bittet Volt Kassel alle Gleichgesinnten einen Widerspruch bei der Abteilung Stadtplanung einzureichen. Der Widerspruch kann von Kasseler Bürger*innen bis einschließlich Montag, dem 09. September 2024, elektronisch ([email protected]) erfolgen. Eine Formulierungshilfe findet ihr hier:

Formulierungshilfe

Über Volt

Der Name Volt ist Programm: „Energie für Europa“. Als Reaktion auf den Brexit und den erstarkenden Rechtspopulismus in Europa gründeten eine Französin, ein Italiener und ein Deutscher im März 2017 die paneuropäische Bewegungspartei Volt. Ihr Ziel: Neue Politik für ein neues Europa.

Als erste echte europaweite Partei setzt sich Volt dafür ein, die Europäische Union so zu reformieren, dass globale Herausforderungen gesamteuropäisch gelöst werden können. Die Basis dafür soll eine handlungsstarke, föderale Europäische Republik bilden. Volts Vision: Ein progressives Europa mit einer toleranten Gesellschaft, einer klimaschützenden Wirtschaft, einem anpassungsfähigen Bildungssystem und einer selbstbestimmten Digitalisierung.

Volt ist überzeugt, dass nur eine demokratische Beteiligung aller europäischen Bürger*innen Europa für eine nachhaltige, wirtschaftlich starke und sozial gerechte Zukunft wappnet. Deshalb handelt Volt auf allen Ebenen – von lokal bis europäisch, als Bewegung und Partei. Die Bewegung gibt allen europäischen Bürger*innen eine Stimme und die Möglichkeit, sich aus der Gesellschaft heraus politisch zu engagieren. Mittlerweile ist Volt europaweit vertreten: Tausende Menschen aller Alters- und Berufsgruppen engagieren sich in 30 europäischen Staaten mit Teams in hunderten Städten.