Pisa-Studie zeigt: Neustart Bildung JETZT
Bei der aktuellen Pisa-Studie sind die Leistungen in allen Bereichen – Mathematik, Lesen, Naturwissenschaften – im Vergleich zu 2018 stark abgesackt.
Die Ergebnisse der diesjährigen Pisa-Vergleichsstudie zum Bildungsstand von Schüler*innen sind schlechter als je zuvor und werden von den Forschenden als alarmierend beurteilt.
"Das Bildungssystem in Hessen ist nicht nur ungerecht, sondern auch einfach schlecht" - Kasimir Nimmerfroh, der 20-jährige Vorsitzende von Volt Hessen.
Frankfurt, 05. Dezember 2023 – Bei der aktuellen Pisa-Studie sind die Leistungen in allen Bereichen – Mathematik, Lesen, Naturwissenschaften – im Vergleich zu 2018 stark abgesackt. Lagen die Ergebnisse damals noch jeweils deutlich über den OECD-Mittelwerten, gilt dies jetzt nur noch für Naturwissenschaften. In Mathematik und im Lesen sinken die Werte und nähern sich dem OECD-Schnitt an, so die Pisa-Forscher. Sie nennen die Entwicklung »besorgniserregend«.
„Qualifizierte Menschen sind unsere Grundlage in Hessen. Es wird endlich Zeit in unsere Wettbewerbsfähigkeit zu investieren. So geht Generationengerechtigkeit", mahnt Carina König, Vorsitzende von Volt Hessen. “Anstatt einen Neustart des Bildungswesens unter Einbezug von Expert*innen und Betroffenen zu wagen, reihen wir zahllose und widersprüchliche Reformen aneinander. Damit muss endlich Schluss sein."
Bereits in vorherigen Studien wurde darauf hingewiesen, dass die soziale Herkunft stark über den Bildungserfolg und damit die beruflichen Chancen entscheidet. Dies führt zum Verlust zahlreicher Talente, die später in den Unternehmen, Universitäten und Behörden fehlen, und so die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Innovationsfähigkeit und letztlich den Wohlstand vermindern. "Die Studie zeigt jedoch auch, dass es durchaus positive Beispiele gibt, an denen man sich orientieren kann – Best Practices, die in anderen Ländern erfolgreich sind und als Vorbild für Hessen dienen könnten. Wir als Partei fordern schon seit Jahren, diese Best Practices umzusetzen. Wir müssen nichts erfinden. Wir müssen einfach anfangen beim Sitznachbarn abzuschauen,” betont Kasimir Nimmerfroh. In allen Ländern, die über dem Durchschnitt liegen, ist der Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status der Schüler und der Leistung schwächer als im OECD-Durchschnitt. Dabei haben deren Bildungssysteme mehrere Merkmale gemeinsam. Dazu gehören weniger Unterrichtsausfälle, weniger Hindernisse für das Lernen aus der Ferne, die Sicherheit der Schulen, eine bessere Disziplin, die Einbeziehung der Eltern in das Lernen der Schüler, die spätere Erfassung der Schüler, die Reduzierung von Klassenwiederholungen, die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Lehrpersonal und zeitgemäßem Lehrmaterial, die Förderung von Peer-to-Peer-Tutoring und die Kombination von Schulautonomie mit Qualitätssicherungsmechanismen.
"Anstatt in den aktuellen Koalitionsverhandlungen wirklich wichtige strukturelle Reformen und deutliche Erhöhungen der Bildungsetats zu besprechen, verliert sich die regierende CDU lieber in populistischen Nebenthemen wie Leistungsbeurteilungen, Gendern oder konfessionellem Religionsunterricht. Das ist nicht nur fahrlässig, sondern gefährdet Hessen als Zukunftsstandort für Wirtschaft und Wissenschaft", warnt Kasimir Nimmerfroh, "Immerhin haben auch 16-Jährige bei der Europawahl im Juni 2024 das Wahlrecht und können an der Wahlurne klar ihre Meinung zur aktuellen Bildungspolitik ausdrücken."