
Achtlos weggeworfene Zigarettenstummel sind weltweit das häufigste Abfallprodukt
Hinter der scheinbar harmlosen Handlung des „Zigarettenwegschnippens“ steckt ein ernstes Problem: Achtlos weggeworfene Zigarettenstummel sind weltweit das häufigste Abfallprodukt und stellen ein riesiges Sondermüllproblem dar. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2017) werden jährlich weltweit rund 5,5 Billionen Zigaretten geraucht. Schätzungen zufolge landen Billionen Zigarettenstummel jährlich unsachgemäß in der Umwelt, was zu einer Verunreinigung unserer Umwelt mit bis zu 680.000 Tonnen toxischen Sondermülls führt.Zigarettenkippen enthalten ca. 4.000 verschiedene Chemikalien. Manche Quellen sprechen gar von 7.000 verschiedenen Chemikalien. Die in Zigarettenfiltern enthaltenen Stoffe wie Nikotin, Arsen, Blei, Cadmium, Benzol, Chrom, Blausäure und Dioxine sind hochgiftig. Zudem bestehen die Filter aus etwa 12.000 Fasern des Kunststoffs Zelluloseacetat und zersetzen sich nur sehr langsam zu Mikroplastik – je nach Umfeld kann es bis zu 15 Jahren dauern. Im Salzwasser kann der Zerfallsprozess bis zu mehreren hundert Jahren dauern.
Die Umweltfolgen sind gravierend: Zigarettenstummel und ihre Zerfallsprodukte gelangen durch Regen oder Verwehung in Böden und Gewässer. Diese Stoffe schädigen weltweit Pflanzen und Tiere erheblich. So kann eine einzelne Zigarettenkippe eine Menge von 1000 Litern Wasser mit Nikotin verseuchen und vergiftet damit den Lebensraum für kleine Wassertiere. Studien zeigen, dass die Aufnahme der toxischen Substanzen durch Wasserlebewesen wie Fische und Meeresschildkröten zu Genveränderungen, Verhaltensstörungen, Missbildungen und sogar zum Tod führen kann. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Zigarettenrückstände in 70 % der untersuchten Seevögel und einem Drittel der Meeresschildkröten nachgewiesen wurden. Vögel verwenden die Stummel sogar zum Nestbau, was tödliche Folgen für die Küken haben kann.
Die Reisenden am Busbahnhof reagierten größtenteils positiv auf die Aktion. Viele waren überrascht, als sie erfuhren, welche Gefahren von den unscheinbaren Zigarettenresten ausgehen. "Ich hätte nie gedacht, dass so ein kleiner Stummel so viel Schaden anrichten kann." sagte eine Leverkusener Bürgerin. Sie war so beeindruckt von der Aktion, dass sie spontan für die Leverkusener Umweltverbände Geld spendete. Ein besonders aufwändiger Teil der Aktion war die Entfernung der Stummel aus den Fugen des Busbahnhofs, wo sie sich hartnäckig festgesetzt hatten. "Die Stummel in den Fugen mussten mühsam herausgeholt werden." erklärt ein Teilnehmer.
Die Informationen über die Umweltschäden, die von den Stummeln ausgehen, stießen auf reges Interesse und boten Anlass zu guten Gesprächen mit den Menschen die interessiert die Sammelaktion beim Warten auf den Bus beobachteten.
Praktische Tipps zur Müllvermeidung: Zigarettenkippen sollten in den Hausmüll entsorgt werden. Ebenso sind kleine, praktische Taschenaschenbecher, die in jede Hosentasche passen, eine gute Möglichkeit, die Stummel zu sammeln, wenn keine direkte Entsorgungsmöglichkeit vorhanden ist. Ein einfacher Taschenaschenbecher kann verhindern, dass Giftstoffe in die Umwelt gelangen