Integration statt Ausgrenzung
Limburg, 20. Februar 2023
Volt Limburg-Weilburg sieht die Aufnahme von Flüchtlingen aus der ganzen Welt, die vor Krieg, politischer Verfolgung und Folgen der Klimakrise fliehen, als moralische Pflicht. Hilfe zu gewähren und Menschen in Not wieder eine Lebensperspektive zu ermöglichen, muss erste Priorität sein.
In den letzten Wochen sind im ganzen Kreis, vor allem in Hadamar und Dornburg, Diskussionen über die geplante Aufnahme von circa 550 Flüchtlingen durch den Kreis Limburg-Weilburg ausgebrochen. Dabei stellen sich viele entweder komplett gegen die Aufnahme oder wollen das eigene Leben dadurch unberührt sehen. Volt Limburg-Weilburg stellt sich entschieden dagegen!
Volt Limburg-Weilburg spricht sich daher für eine Unterbringung der Flüchtlinge nicht am Ortsrand, sondern in den jeweiligen Orten, also dorthin, wo Integration passieren und soziales Leben mit den Mitbürger*innen geteilt werden kann, aus. Dadurch werden Spannungen gesenkt, Kulturen zusammengebracht und neue Menschen in unsere Gesellschaft eingegliedert.
Die Bereitstellung behelfsmäßiger Unterkunftsflächen ist kurzfristig gesehen ein zunächst positives Zeichen, lenkt aber über die geplante Dauer von 15 Jahren von einer großen Thematik ab: Fehlender Wohnraum. Wir als Gesellschaft müssen davon loskommen, von einer Übergangslösung in die nächste zu stolpern. Es müssen gezielt dauerhafte Lösungen verwirklicht werden, denn in Zeiten von Krieg und Klimakrise wird es eher mehr statt weniger Menschen auf der Flucht geben. Um diesen und weitere Faktoren umsetzen zu können, werden zwangsläufig mehr Mittel von Land und Bund erforderlich sein. Auf den Ebenen von Kreis bis Europäischer Union muss überdies alles dafür getan werden, die Flüchtlinge nach klaren Schlüsseln gerecht zu verteilen. Es kann nicht sein, dass sich Teile der Gemeinschaft dieser Aufgabe verschließen.
City Lead Niklas Debusmann stellt klar: “Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel müssen uns ebenfalls zum Umdenken anregen. Geflüchtete, die gut in unsere Gesellschaft inkludiert werden, können die Folgen des demografischen Wandels stoppen und unseren Arbeitsmarkt stärken.” “Nach unserer Einschätzung muss dafür der Prozess des Bleiberechts und des damit verbundenen Arbeitsrechts schneller abgewickelt werden. Ziel muss es sein, ein Leben ohne staatliche Unterstützung und damit die wirtschaftliche Selbstständigkeit zu ermöglichen”, ergänzt der Gleichberechtigungsbeauftragte Eric Williams.
Zudem benötigen wir neben der notwendigen Koordinationsstelle auch qualifizierte Helfer*innen mit bestenfalls entsprechenden Sprachkenntnissen, die den Menschen bei Behördengängen, der Arbeitssuche und einfachsten alltäglichen Hürden Unterstützung leisten. Allein von Freiwilligen kann diese Aufgabe nicht gestemmt werden. Frühzeitig zu wissen, welche Personen in unseren Landkreis verteilt werden, würde die Auswahl benötigter Hilfskräfte erheblich erleichtern.