Ferdinand Raabe

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“Unsere Zukunft: Klimaneutral & Sozial”

Werdegang

  • Geboren 2005, Halle (Saale)

  • Abitur am Landesgymnasium Latina AHF, Musikzweig

  • Student der Urbanistik (Stadtplanung)

Herzensthemen

Gleiche Chancen für alle

Schon früh habe ich mitbekommen, wie wichtig kommunalpolitisches Engagement ist. Die Grundschule, die ich in Heide-Nord besucht habe, war die klassische Problemschule. Ein maroder Plattenbau, Kinder die durch ihr Elternhaus keine Unterstützung erfahren und bei weitem keine Ausstattung, die dem gerecht wird. Seit meinem 13. Lebensjahr bin ich angetrieben durch diese Ungerechtigkeit kommunalpolitisch aktiv. 

Wie gravierend schlechte Ausgangsbedingungen sind, habe ich bei einem Bürgerdialog zum Umzug einer Jugendwohngruppe für Kinder, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, auf erschreckende Weise erlebt. Statt hilfsbereit und interessiert zu sein, wurde gegen Ausländer gehetzt, den Kindern kriminelles und terroristisches Blut unterstellt. Als ich meine Stimme gegen diese Hetze erhoben habe, wurde mir vorgeworfen, ich solle mich als Klimaaktivist doch einfach auf die Straße kleben und mein Maul halten. Es folgten persönliche Beschimpfungen bis hin zu Morddrohungen. An die Zukunft der Kinder, die nicht mehr bei ihren Eltern leben können, hat dort niemand gedacht. 

Diese Veranstaltung hat mich erschüttert. Für die Zukunft der Jugend möchte ich einstehen. Das alle Menschen in unserer Stadt die gleichen Chancen haben ein würdiges Leben zu führen. 

Eine Stadt die Lebenswert ist und bleibt

Während meiner Zeit am Gymnasium, wurde für mich die Klimakrise immer bedeutender. Auf Anregung eines Klassenkameraden habe ich mich daher 2019 entschieden, die ersten Demonstrationen von Fridays for Future Halle mit zu organisieren. Als leidenschaftlicher Kletterer, Radfahrer und Wanderer möchte ich, dass auch zukünftige Generationen noch die tolle Natur genießen können, mit der ich aufgewachsen bin. Sei es das Klettern in der Galgenbergschlucht oder das Spazieren in der Heide, die schon jetzt die schreckliche Folge falscher Umweltpolitik in Form des Waldsterbens zeigt. Aufgerüttelt durch die Klimakrise und die Debatten zum Fachkräftemangel habe ich außerdem in diesem Jahr den Solarcamp for Future Halle e.V. mitgegründet, um Menschen bei der Berufsorientierung und einem möglichen Einstieg in die Solarbranche zu unterstützen. 

Ich möchte Verantwortung übernehmen und mich dafür einsetzen, dass Halle den Herausforderungen gewachsen ist. 

Mehr soziale Treffpunkte für Alle

In Halle leben viele Menschen, die unterschiedlichste Vorstellungen ihrer Freizeitgestaltung haben. Ich selbst habe als Trompeter im Landesjugendorchester Sachsen-Anhalt oder auf dem Musikzweig der Latina Konzerte gespielt und danach stundenlang am Bebel gesessen oder die vielen Lokale abgeklappert. Jeder Mensch verbringt seine Freizeit individuell und dafür müssen Räume geboten werden. Sei es Raum für junge Menschen, an dem sie laut sein dürfen, Clubs, Treffpunkte für Menschen, die sich im Alter allein fühlen oder Räume für Vereine.

Es muss für alle Menschen in Halle gut erreichbare Treffpunkte und flexible Räume geben. Ein Beispiel wäre die Nutzung des ehemaligen Galeria am Markt für einen Club, Vereinsräume und offene Kaffeerunden. 

Wissenschaftsbasiert statt Stimmungsentscheidungen 

Wer in den Umfragen zu den kommenden Wahlen schaut sieht, wie schlimm der Populismus das Land und auch unsere Stadt im Griff hat. Der Politik auf allen Ebenen fällt es schwer, das Vorgehen zu vermitteln. Aus diesem Grund müssen wir unsere Ideologien hinterfragen und Entscheidungen an wissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten und gucken, welche Best-Practices, also Dinge, die woanders schon funktionieren, es gibt. Ich studiere aus diesem Grund Stadtplanung, um zu wissen, wie ich Dinge einordnen kann, erklären kann und unvernünftige Vorschläge wissenschaftsbasiert kritisiere. Außerdem darf es nicht auf Wahlen beschränkt sein, das Gewählte erreichbar sind und Antworten geben oder vermitteln.

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